Zu wenig Personal: Stadt Chemnitz kann Waffenbesitzer nicht ausreichend kontrollieren

Chemnitz - Knapp 5000 Waffen sind in Chemnitz nach aktuellen Rathaus-Zahlen aus dem Jahr 2023 registriert. Doch werden Inhaber regelmäßig kontrolliert?

Ordnungsbürgermeister Knut Kunze (53, parteilos) wünscht sich mehr Waffenbesitz-Kontrollen, hat aber zu wenige Leute.
Ordnungsbürgermeister Knut Kunze (53, parteilos) wünscht sich mehr Waffenbesitz-Kontrollen, hat aber zu wenige Leute.  © Ralph Kunz

Lediglich 14-mal im gesamten Jahr 2023 haben die Waffenbesitzer Besuch von den Sacharbeitern aus der Abteilung Waffenrecht bekommen, davon waren ganze zwei Kontrollen unangekündigt.

"Ein größerer Umfang gerade unangemeldeter Kontrollen ist nicht nur wünschenswert und angestrebt, kann aber aufgrund der abteilungsinternen knappen Personalsituation nicht ansatzweise realisiert werden", schreibt Ordnungsbürgermeister Knut Kunze (53, parteilos) auf eine Anfrage der Linken im Stadtrat.

Gleiches gelte für die Einleitung von Ordnungswidrigkeitsverfahren bei Verstoß gegen das Waffengesetz.

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In 84 Fällen war das Ordnungsamt tätig geworden.

Knapp 5000 Waffen sind in Chemnitz aktuell registriert.
Knapp 5000 Waffen sind in Chemnitz aktuell registriert.  © Patrick Pleul/dpa

Linken-Stadtrat Klaus Bartl kritisiert Stadtverwaltung

Linken-Stadtrat Klaus Bartl (73) bezeichnet die geringe Anzahl an Kontrollen als "Armutszeugnis".
Linken-Stadtrat Klaus Bartl (73) bezeichnet die geringe Anzahl an Kontrollen als "Armutszeugnis".  © Ralph Kunz

Linken-Stadtrat Klaus Bartl (73) bezeichnete es als "Armutszeugnis, wenn die Verwaltung zugibt, dass sie selber gerne mehr Kontrollen durchführen würde, dies aber nicht ansatzweise realisieren kann".

Für eine sichere Stadt brauche es aber genügend Kontrollen, ob Schusswaffen sicher aufbewahrt werden und die Besitzer immer noch tauglich sind.

Auf TAG24-Anfrage teilte das Rathaus mit, dass gerade mal zwei Sachbearbeiter im Sachgebiet Waffenrecht tätig sind. Deren Stellen seien zudem aufgeteilt.

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Klaus Bartl: "Die Kommunen werden von Bund und Land schlichtweg alleingelassen und brauchen mehr finanzielle Unterstützung."

Titelfoto: Ralph Kunz

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