Ab September: Kita-Beiträge in Chemnitz steigen schon wieder kräftig an

Chemnitz - Schlechte Neuigkeiten für Eltern! Ab dem 1. September erhöht die Stadt Chemnitz die Kita-Beiträge um durchschnittlich fast sieben Prozent. Bei einer 9-Stunden-Krippenbetreuung wird damit die 200-Euro-Marke gebrochen.

Sozialbürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky (63) begründet die höheren Elternbeiträge unter anderem mit Personal- und Betriebskosten.
Sozialbürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky (63) begründet die höheren Elternbeiträge unter anderem mit Personal- und Betriebskosten.  © Uwe Meinhold

Erst vor einem Jahr gab's aufgrund einer neuen Satzung eine satte Erhöhung um zehn Prozent. Die allgemeinen Preissteigerungen machen auch vor Chemnitzer Kitas nicht Halt. Der Monatsbeitrag für Krippe, Kindergarten, Hort und Ganztagsbetreuung steigt um rund 6,8 Prozent, teilweise sogar mehr.

"Es sind Personalkosten nach Tarifanpassungen der Erzieher und Betriebskosten, die zu Buche schlagen", erklärt Sozialbürgermeisterin Dagmar Ruscheinsky (63, parteilos).

Aber auch der Mindestlohn für externe Dienstleister sowie die eingeführte Vor- und Nachbereitungszeit für Erzieher sorgen für Kostensteigerungen.

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Eine Familie, die ihr Kind neun Stunden in die Krippe schickt, muss ab September nun monatlich 201,47 statt 188,56 Euro zahlen. Die Kosten für den Kindergarten (über 3 Jahre) steigen von 128,43 auf 136,91 Euro.

Hinzu kommen im Schnitt 3,30 Euro für das tägliche Mittagessen, in vielen Kitas zuzüglich Beiträgen für Frühstück und Vesper - was die Gesamtkosten pro Krippenkind in Richtung 300 Euro steigen lässt.

Erzieher erhalten neuerdings Vor- und Nachbearbeitungszeiten - das kostet.
Erzieher erhalten neuerdings Vor- und Nachbearbeitungszeiten - das kostet.  © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Eine Erstattung bei geringem Einkommen und Asyl- oder Sozialleistungen ist möglich

Die Stadträte haben der Elternbeitragssatzung 2021 zugestimmt. Ausgerechnet ein Jahr später müssen gestiegene Kitaplatzkosten bereits weitergegeben werden.
Die Stadträte haben der Elternbeitragssatzung 2021 zugestimmt. Ausgerechnet ein Jahr später müssen gestiegene Kitaplatzkosten bereits weitergegeben werden.  © Kristin Schmidt

Der Stadtrat muss dieser Reform übrigens nicht zustimmen. Im Juni 2021 wurde eine sogenannte "dynamische" Satzung beschlossen. Somit kann das Dezernat 5 eigenmächtig Kostensteigerungen umlegen. Unter anderem AfD- und FDP-Fraktion hatten dies kritisiert.

"Wir müssen dazu aber auch den Sachsen-Vergleich zu anderen Städten und Großstädten sehen. Da liegen wir im Mittelfeld oder drunter. Und es ist nicht ausgeschlossen, dass andere Kommunen ebenfalls noch erhöhen", so Ruscheinsky.

Wer nur über ein geringes Einkommen verfügt, Wohngeld, Asyl- oder Sozialleistungen bezieht, kann sich den Monatsbeitrag teilweise oder ganz erstatten lassen.

Titelfoto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

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