Am Sonntag wählt Chemnitz das nächste Stadtoberhaupt: Das sagen die Chemnitzer

Chemnitz - Jetzt wird's ernst: Nachdem im ersten Wahlgang keiner der OB-Kandidaten die absolute Mehrheit erreichen konnte, wird die Stichwahl am Sonntag die Entscheidung bringen. 

Nachdem im ersten Wahlgang keiner der OB-Kandidaten die absolute Mehrheit erreichen konnte, wird die Stichwahl am Sonntag die Entscheidung bringen.
Nachdem im ersten Wahlgang keiner der OB-Kandidaten die absolute Mehrheit erreichen konnte, wird die Stichwahl am Sonntag die Entscheidung bringen.  © Maik Börner

Am 20. September lag Sven Schulze (48, SPD) mit 23,06 Prozent der Stimmen an der Spitze, dicht gefolgt von Almut Patt (51, CDU) mit 21,4 Prozent.

Weiter im Rennen sind neben Schulze und Patt noch Susanne Schaper (42, Linke), Ulrich Oehme (60, AfD) und der parteilose Lars Faßmann (43). 

Im ersten Wahlgang hätte der Sieger über 50 Prozent holen müssen, im zweiten reicht die einfache Mehrheit der Stimmen.

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Wer am Sonntag gewinnt, hängt auch davon ab, ob er mit seinen Themen den richtigen Nerv trifft. 

TAG24 hat sich in den Stadtteilen umgehört und die Chemnitzer gefragt: Was wünscht Ihr Euch vom neuen OB?

Oben: Jens Eisenfeld (57, l.) und Marcel Woelki (33). Unten: Katja Kramer (42) und Steffen Weise (53).
Oben: Jens Eisenfeld (57, l.) und Marcel Woelki (33). Unten: Katja Kramer (42) und Steffen Weise (53).  © Kristin Schmidt

Jens Eisenfeld (57, gelernter Fleischer), Sonnenberg

"Ich wünsche mir jemanden, der auch mal über Klimaschutz redet. Und der gegen die Drogen hier auf dem Sonnenberg vorgeht. Ich komme mit allen Ausländern hier klar, aber es gibt auch eine Parallelgesellschaft."

Marcel Woelki (33, Altenpfleger), Sonnenberg

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"Der Sonnenberg müsste mal mehr Zuwendung erfahren. Einmal war ich mit meiner Tochter unterwegs, und hinterher hatte sie eine Scherbe in der Sandale, weil die Fußwege voller Glas sind."

Katja Kramer (42, Filialbetreuerin), Siegmar

"Es sollte nicht alles zugebaut werden. Es gibt genug leerstehende Gebäude, die man nutzen kann. Und das Drumherum müsste attraktiver werden. Mehr Spontanität, Integration und Kultur."

Steffen Weise (53, Elektromonteur), Sonnenberg

"Der wichtigste Punkt wäre für mich ist, dass der neue OB die Straßen erneuert. Die sind wirklich katastrophal teilweise."

Oben: Jutta Bogun (64, l.) und Marion Mucke (67) und Andreas Schneider (59). Unten: Birgit Praeber (65, l.) und Monika Krumbiegel (67).
Oben: Jutta Bogun (64, l.) und Marion Mucke (67) und Andreas Schneider (59). Unten: Birgit Praeber (65, l.) und Monika Krumbiegel (67).  © Kristin Schmidt

Jutta Bogun (64, Betreuerin), Hutholz

"Ich wünsche mir mehr Investitionen für Behinderte und soziale Einrichtungen. Die Gelder wurden in den letzten Jahren immer stärker gestrichen."

Marion Mucke (67, Rentnerin) und Andreas Schneider (59, Rentner), Morgenleite

"Die Straßen müssten verbessert werden, und man müsste die Baustellen besser koordinieren. Und man sollte dabei die Anwohner mit einbeziehen."

Birgit Praeber (65, Rentnerin), Markersdorf

"Es bräuchte mehr Sicherheit in der Stadt. Ein bisschen mehr Polizeipräsenz wäre nötig. Und auch die Wirtschaft muss vorangebracht werden."

Monika Krumbiegel (67, Rentnerin), Grüna

"Ich wünsche mir, dass der neue OB viel für die Kinder und die Jugend macht. Dass er die Jugendhäuser unterstützt. Damit unsere Enkel eine Zukunft haben."

Oben: Imke Ulrich (44) und Ronny Pöschel (41). Unten: Kathrin Tschiedel (53, l.) und Adrienne Zoun (41).
Oben: Imke Ulrich (44) und Ronny Pöschel (41). Unten: Kathrin Tschiedel (53, l.) und Adrienne Zoun (41).  © Kristin Schmidt

Imke Ulrich (44, Hausfrau), Mittelbach

"Der neue OB sollte sich mal um die Schulen kümmern. Der Schulhof in Mittelbach ist seit ewigen Zeiten eine Baustelle. Es ist immer irgendwas gesperrt. Die Kinder haben keinen richtigen Schulhof."

Ronny Pöschel (41, Montagewerker), Mittelbach

"Er müsste mehr in Schulen und Kitas investieren. Und sich für die Schulen ein besseres Hygiene-Konzept ausdenken. Im Moment sind die Bedingungen für die Kinder sehr anstrengend."

Kathrin Tschiedel (53, Sprechstundenhilfe), Kaßberg

"In Schulen und Kitas müsste man das Personal aufstocken. Da fallen Unterrichtsstunden aus, weil zu wenig Lehrkräfte da sind. Und es müssten mehr Arbeitsmittel bereitgestellt werden."

Adrienne Zoun (41, Grundschullehrerin), Kaßberg

"Er müsste sich weiter für die Kulturhauptstadt-Bewerbung einsetzen. Ich finde, das bringt ganz viel für Chemnitz. Und die Jugend muss viel gefördert werden."

Oben: Liane Graupner (39) und Thomas Schwarzien (39). Unten: Detlev Wuttke (59, l.) und Uwe Schneider (55).
Oben: Liane Graupner (39) und Thomas Schwarzien (39). Unten: Detlev Wuttke (59, l.) und Uwe Schneider (55).  © Kristin Schmidt

Liane Graupner (39, Buchhalterin), Kaßberg

"Ich würde mir mehr Gesamtschulen wünschen. Weil ich finde, dass die Kinder alle zusammen lernen sollten. Davon profitieren die Schwachen wie die Starken."

Thomas Schwarzien (39, Kaufmann), Kaßberg

"Der öffentliche Personennahverkehr müsste sich verbessern. Dass man auch nachts mal mit Bus und Bahn fahren kann. Sonst kann man auch die Stadt nicht beleben."

Detlev Wuttke (59, Unternehmer), Kleinolbersdorf

"Ich wünsche mir, dass in die Entwicklung der Stadt mal wieder Schwung reinkommt. Nach meiner Auffassung wird der Abstand zu den anderen großen sächsischen Städten immer größer."

Uwe Schneider (55, Servicekraft), Bernsdorf

"Ich war im Stadtpark spazieren, der war sehr vermüllt. Da müsste man was dagegen machen. Damit Chemnitz schöner wird."

Oben: Philip Schober (33) und Irmtraud Pötzsch (66). Unten: Octavio Gulde (25) und Kim Löschau (19).
Oben: Philip Schober (33) und Irmtraud Pötzsch (66). Unten: Octavio Gulde (25) und Kim Löschau (19).  © Kristin Schmidt

Philip Schober (33, Versicherungskaufmann), Bernsdorf

"Wichtig wäre eine Belebung der Innenstadt für die jungen Leute. Und dass dabei auch den Gastronomen mehr entgegen gekommen wird."

Irmtraud Pötzsch (66, Rentnerin), Schloßchemnitz

"Ich wünsche mir jemanden, der Chemnitz besser anbindet. Einerseits müsste er eine ICE-Verbindung schaffen. Aber auch die wirtschaftliche Anbindung leisten."

Octavio Gulde (25, Student), Kaßberg

"Ich glaube, entscheidend ist in allen Bereichen die Kommunikation. Dazu müsste man einen guten Dialog in allen Stadtteilen schaffen."

Kim Löschau (19, Auszubildende) aus Schloßchemnitz

"Wir bräuchten mehr Sportstätten. Es gibt viel zu wenig Turnhallen für die Anzahl an Vereinen, da bekommen alle nur sehr kurze Nutzungszeiten."

Titelfoto: Bildmontage: Maik Börner, Kristin Schmidt

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