Nach Uber-Start droht Preiskrieg in Chemnitz

Chemnitz - Auf Chemnitz’ Straßen mischt seit zwei Monaten ein neuer Player mit: Der Fahrdienst Uber ist in der Stadt präsent - noch leise, aber klar sichtbar. Nächste Woche wird sich sogar der Stadtrat damit befassen.

Robin Spinka (28) ist einer der Vorstände der Chemnitzer Taxi-Genossenschaft.
Robin Spinka (28) ist einer der Vorstände der Chemnitzer Taxi-Genossenschaft.  © Ralph Kunz

SPD und Linke wollen, dass die Stadt eingreift, bevor aus dem neuen Angebot ein knallharter Preiskrieg auf der Straße wird. Im Kern geht es um die Frage: Gleiche Regeln für alle - oder freie Fahrt für Billigfahrten?

Die Fraktionen greifen mit einem gemeinsamen Antrag eine Forderung der Taxigenossenschaft auf, die den Neuling mit großer Skepsis beobachtet.

Vorstand Robin Spinka (28) fordert seit Wochen "ein Mindestbeförderungsentgelt für Mietwagen, das sich mindestens am Taxitarif orientiert".

Nach Rentenbeschluss: Katerstimmung bei der Jungen Union Chemnitz
Chemnitz Politik Nach Rentenbeschluss: Katerstimmung bei der Jungen Union Chemnitz

Die Stadt soll nach dem Willen der Fraktionen die Weichen dafür stellen. Parallel müsse der Taxitarif selbst zum 1. Januar 2026 angepasst werden, um steigende Löhne und Kosten abzubilden. Ziel sei es, "negative Auswirkungen auf den Verkehrsmarkt durch Dumpingangebote zu verhindern".

Im Rathaus weiß man, dass der Vorstoß heikel ist. "Vor einer möglichen Umsetzung ist zu klären, welche Voraussetzungen für die rechtssichere Ermessensausübung und Ermittlung der Höhe des Mindestentgelts erfüllt sein müssen", mahnt Bürgermeister Thomas Kütter (49, parteilos).

Möglicherweise brauche es erst ein Gutachten zur wirtschaftlichen Lage von Taxi- und Mietwagenfirmen; bundesweit habe bisher nur eine Stadt so ein Mindestentgelt eingeführt, andere Projekte seien vor Gericht gelandet. Die Taxigebühren wolle die Stadt ab Februar ohnehin erhöhen.

Titelfoto: Ralph Kunz

Mehr zum Thema Chemnitz Politik: