Nach Attacke auf Schwule in Chemnitz: Grüne verurteilen queerfeindliche Hasskriminalität

Chemnitz - Nach der Attacke auf ein schwules Paar in Chemnitz melden sich nun die Chemnitzer Grünen zu Wort. Sie verurteilen jegliche Art von Queerfeindlichkeit und queerfeindlicher Hasskriminalität.

Grünen-Vorstandssprecherin Coretta Storz (36).
Grünen-Vorstandssprecherin Coretta Storz (36).  © Ralph Kunz

Am vergangenen Mittwoch waren zwei Männer (22, 31) in Chemnitz vor der Sachsen-Allee von einer Gruppe von fünf Männern zusammengeschlagen und verletzt worden. Zuvor soll es nach Zeugenaussagen zu homophoben Pöbeleien gegen das Paar gekommen sein. Dem geht die Polizei nun nach.

Coretta Storz (36), Sprecherin des Bündnisgrünen Kreisverbands erklärt am heutigen Sonntag dazu: "Queerfeindliche Hasskriminalität ist abscheulich und muss entschieden verfolgt und bekämpft werden. Es ist erschreckend und nicht zu akzeptieren, dass die Rechte queerer Personen immer wieder verletzt werden. Es kann doch nicht sein, dass queere Menschen in unserer Gesellschaft, in unserer Stadt nicht sicher und frei leben können, weil engstirnige Menschenfeinde ihre Ablehnung und ihren Hass frei ausleben."

Gefährlich seien laut Storz nicht nur queerfeindliche körperliche Gewaltübergriffe, sondern auch jegliche verbalen Angriffe: "Denn auch diskriminierende Äußerungen und Beschimpfungen stellen eine hohe Belastung und eine enorme Einschränkung der Grundrechte für die betroffenen Personen dar und ebnen den Weg für gewaltsame Übergriffe. Das Bewusstsein dafür müssen wir überall in der Gesellschaft schärfen: Queerfeindlichkeit jeglicher Form ist jederzeit deutlich zu benennen, laut zu widersprechen und konsequent zu bekämpfen."

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Zur Attacke am Mittwochabend fügt sie hinzu: "Die Polizei muss den Zeugenaussagen zur queerfeindlichen Motivation der Tat unbedingt und mit aller Gründlichkeit nachgehen. Den beiden verletzten Personen wünsche ich von Herzen gute Besserung und eine heilsame Aufarbeitung des schrecklichen Erlebnisses."

Am Mittwochabend sind vor der Sachsen-Allee in Chemnitz zwei Männer zusammengeschlagen und schwer verletzt worden.
Am Mittwochabend sind vor der Sachsen-Allee in Chemnitz zwei Männer zusammengeschlagen und schwer verletzt worden.  © Harry Härtel

Homophobe Attacke beim CSD in Döbeln

Erst vor einer Woche kam es zu einer homophoben Attacke beim Christopher Street Day (CSD) in Döbeln.

Drei Demo-Teilnehmer wurden von zwei Personen beleidigt und mit Steinen beworfen. Verletzt wurde hier glücklicherweise niemand.

Beim Gegenprotest ging es allerdings aggressiver zu: Am Döbelner Hauptbahnhof, wo die Jungen Nationalisten (JN) demonstrierten, sollen in einer Hass-Rede gegenüber Homosexuellen "Schwule oder andere abnormale Geschlechter" als "Objekte" bezeichnet worden sein.

Titelfoto: Ralph Kunz

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