Warnung vor Glätte! Was kann man gegen Eis auf dem Gehweg tun?

Chemnitz - Es ist noch immer knackig kalt in Sachsen. In der vergangenen Nacht wurden wieder Tiefstwerte im zweistelligen Minusbereich erreicht und der Wetterdienst warnt gebietsweise vor Glätte. Was muss man beachten, wenn der Gehweg vor dem eigenen Haus rutschig ist?

Hausbesitzer dürfen in Chemnitz nicht mehr mit Salz streuen, es wird Sand oder feinkörniger Split empfohlen. (Symbolbild)
Hausbesitzer dürfen in Chemnitz nicht mehr mit Salz streuen, es wird Sand oder feinkörniger Split empfohlen. (Symbolbild)  © glebchik/123RF

In den vergangenen Jahren griffen viele Hausbesitzer im Winter schnell zum Streusalz, wenn der Fußweg glatt war. Mit Salz konnte man die rutschigen Stellen zügig wegtauen. Aber Achtung, das ist in Chemnitz jetzt nicht mehr gestattet, das hat der Stadtrat bei seiner Sitzung im Juli 2022 beschlossen.

"Zukünftig darf grundsätzlich nur noch 'Sand und feinkörniger Splitt' zum Einsatz kommen", hieß es damals von der Stadtverwaltung. Zuvor war es nur eine Empfehlung auf Salz zu verzichten.

Mit Sand, Split oder anderen Streumaterialien, die kein Salz enthalten, kann man vereiste Stellen abstumpfen. Wenn es wieder wärmer wird und die glatten Stellen von allein weggetaut sind, muss das Streumaterial laut Straßenreinigungssatzung entfernt werden.

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Die Räum- und Streupflicht gilt auf Gehwegen übrigens an Werktagen von 7 bis 20 Uhr, an Sonn- und Feiertagen von 9 bis 20 Uhr. Die Gehwege müssen dabei in einer Breite von 1,5 Metern geräumt werden. Wo der Fußweg ohnehin schmaler ist, muss die ganze Fläche gestreut beziehungsweise gekehrt werden.

Deshalb ist Streusalz so gefährlich

Auf einer vereisten Treppe kann es schnell zu Unfällen kommen. (Symbolbild)
Auf einer vereisten Treppe kann es schnell zu Unfällen kommen. (Symbolbild)  © dba87/123RF

Doch warum ist Streusalz so gefährlich? "Streusalz kann am Straßenrand wachsende Pflanzen schädigen. Gelangt das Salz mit verspritztem Schnee oder Wasser direkt auf die Pflanzen, kommt es zu Kontaktschäden (zum Beispiel Verätzungen der Pflanze)", heißt es beim Umweltbundesamt.

Und weiter: "Noch entscheidender: Das mit dem Schmelzwasser versickerte Streusalz kann sich in Straßenrandböden über viele Jahre anreichern. Schäden an der Vegetation zeigen sich daher oft erst zeitverzögert. Bei einem überhöhten Salzgehalt im Boden werden wichtige Nährstoffe verstärkt ausgewaschen und die Aufnahme von Nährstoffen und Wasser durch die Pflanzen erschwert."

Wenn das salzige Wasser in die Kanalisation kommt und eine Kläranlage durchläuft, kann es in Bäche oder Flüsse gelangen. Außerdem greifen Salze auch Materialien von Fahrzeugen und Bauwerken an, es kann zu Zersetzungen kommen.

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Wie geht es mit dem Winterwetter in Sachsen weiter? In den kommenden Tagen wird es laut DWD wieder etwas wärmer, dennoch besteht weiter Glättegefahr. Am Samstag kann es örtlich auch mal regnen oder schneien.

Titelfoto: dba87/123RF

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