Wochenarbeitszeit reduziert und mehr Gehalt: Chemnitzer Ärzte bekommen neuen Tarifvertrag
Chemnitz - Gute Nachrichten für die Ärzte am Chemnitzer Klinikum: Es gibt eine Einigung im Tarifstreit und die gilt rückwirkend zum 1. Januar.
Wie der Marburger Bund am Donnerstag mitteilt, profitieren rund 600 Ärztinnen und Ärzte am Klinikum von dem neuen Tarifabschluss mit dem Marburger Bund Sachsen. "Die Tarifpartner einigten sich auf eine bessere Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben, auf einen steuerfreien Inflationsausgleich und Gehaltssteigerungen", so eine Verbandssprecherin.
Eines der wichtigsten Verhandlungsergebnisse sind verlässliche Arbeitszeiten. So soll es mehr Vorlauf bei der Dienstplanung und höhere Zuschläge bei kurzfristigen Änderungen geben.
"Überstunden anzuordnen oder Ärzte kurzfristig aus dem Frei zu holen, wird für den Arbeitgeber teurer. Diese Tarifeinigung soll zu einer besseren Planbarkeit des privaten Alltags der Ärztinnen und Ärzte führen, wovon besonders junge Arztfamilien profitieren. Ausgeruhte Ärztinnen und Ärzte sind definitiv die besten Behandler!", erläutert Dr. Peter Schreiter, Mitglied der ärztlichen Tarifkommission am Klinikum Chemnitz und Beisitzer im MB Sachsen Landesvorstand.
Außerdem wurde eine Reduzierung der durchschnittlichen Maximal-Wochenarbeitszeit durchgesetzt.
Gehaltssteigerung und Inflationsausgleich
Ab dem 1. Januar 2025 dürfen die Ärzte nur unter bestimmten Voraussetzungen durchschnittlich höchstens 56 Stunden pro Woche arbeiten. Noch bis zum vergangenen Sommer war eine durchschnittliche Wochenarbeitszeit von bis zu 60 Stunden möglich.
Neben den Arbeitszeiten wurde auch eine Gehaltssteigerung um insgesamt 9 Prozent vereinbart, die Stufenweise vom 1. April 2024 bis März 2025 umgesetzt wird. Außerdem gibt es einen Inflationsausgleich von 2200 Euro.
Die Einigung wurde bereits Ende Januar nach zwei Verhandlungsrunden erzielt. Nun liegt aber die Zustimmung aller zuständigen Gremien zu dem Eckpapier vor. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 18 Monaten.
Das Klinikum Chemnitz gehört zu den größten kommunalen Krankenhäusern von Deutschland.
Titelfoto: Maik Börner