Ansturm auf Rathaus-Auktion: Dresden versteigert Fahrräder
Dresden - Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten! Dresden hat am gestrigen Dienstag das erste Mal im neuen Jahr versteigert. Und das erste Mal in der Geschichte kamen ausschließlich Fahrräder und deren Zubehör unter den Hammer. Der Andrang war groß, die Schnäppchenjäger kamen voll auf ihre Kosten.

Insgesamt gab es 62 Versteigerungsobjekte. Bei den elf Fahrradhelmen und zwei Fahrradschlössern lief die Auktion in 1-Euro-Schritten ab. Bei den Fahrrädern und deren Anhängern erhöhten sich die Gebote immer um fünf Euro.
Jedes Quartal organisiert die Stadt eine Auktion in Zusammenarbeit mit dem Fundbüro. Dieses Mal war die Zusammenarbeit erweitert um Polizei und Ordnungsamt.
"Ein Fahrrad ist für gewöhnlich keine Fundsache", erklärte Anja Naujoks (39) von der Stadtverwaltung im Vorfeld der Auktion. Fahrräder fallen niemandem aus der Tasche, sondern sind meistens entwendet und daraufhin beschlagnahmt worden.
Die Polizei gibt das "Diebesgut" frei, das Ordnungsamt benennt es zur "Fundsache" um und die Stadt darf es versteigern.
Eine halbe Stunde konnten sich Besucher umschauen – dann ging's los!

15 Uhr öffnete sich das Tor zum Innenhof des Stadtbezirksamts: Kinderräder, Mountainbikes, Klappräder, Räder mit Scheibenbremsen und E-Bikes standen aufgereiht zur Versteigerung. Ein wirklich beachtlicher Fuhrpark!
Eine halbe Stunde durfte man sich umschauen, bevor es losging.
Tillmann Eckardt (26) zweifelte im Vorfeld noch, ob er sich hier in ein Fahrrad "verlieben" könne. Wenig später präsentierte er seinen Glücksgriff: "Ich stehe voll auf diesen Vintage-Retro-Style. Genau das habe ich gesucht und gefunden!" Zuvor war ihm sein Fahrrad in der Neustadt geklaut worden.
Ein glückliches Pärchen kaufte für 45 Euro einen Fahrradanhänger für ihren 45 Kilo schweren Hund und dazu ein rotes Mountainbike für 35 Euro.
Viele waren zum ersten Mal bei einer Versteigerung. Wohl aber nicht zum letzten Mal, denn es lohnt sich ganz offensichtlich.
Titelfoto: Steffen Füssel