Wegen Baustelle auf Bautzner Straße: Existenzangst in Dresdens schönster Tanke

Dresden - Fordert Dresdens heftigstes Nadelöhr die ersten Opfer? Die wohl schönste Tankstelle Sachsens - die Total-Tanke auf der Bautzner - bangt um ihre Existenz. Der Grund: Die Stadt erneuert die Prießnitzbrücke, baut gleichzeitig die Haltestelle Diakonissenkrankenhaus barrierefrei um.

Rundes Dach, achteckige Kassenhäuschen: Die wohl schönste Tanke Sachsens bangt um ihre Existenz.
Rundes Dach, achteckige Kassenhäuschen: Die wohl schönste Tanke Sachsens bangt um ihre Existenz.  © Steffen Füssel

Direkt gegenüber befindet sich die Wirkungsstätte von Angela Päthe (62). "Zwei Jahre geht die Baustelle hier noch, dann gehe ich in Rente", erzählt die eingefleischte Verkäuferin.

Seit 2019 steht sie hinter der Theke, hat zuvor in einem Späti in der Johannstadt gejobbt. Ob sie bis dahin noch ihren Job hat? Sie zuckt mit den Schultern: "Vorige Woche war's ganz schlimm. Jetzt kommt die Kundschaft zumindest stoßweise."

1927 erbaut, zählt die ikonische Tankstelle mit dem runden Dach zu den ältesten ihrer Art in Deutschland, steht sogar unter Denkmalschutz.

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Einzigartig ist die Anordnung der Tanksäulen rings um das achteckige Kassenhäuschen. Im November dieses Jahres "feiert" Pächterin Ute Jautze 25-jährigen Besitz. "Wenn ich die denn solange halten kann."

Kunden bleiben wegen der großen Dauer-Baustelle aus

Tankwartin Angela Päthe (62).
Tankwartin Angela Päthe (62).  © Steffen Füssel

Pächterin Jautze bangt um ihre Ersparnisse, denkt über verkürzte Öffnungszeiten nach

Die eingefleischte Verkäuferin geht in zwei Jahren in Rente. Ob sie sich bis dahin einen neuen Job suchen muss?
Die eingefleischte Verkäuferin geht in zwei Jahren in Rente. Ob sie sich bis dahin einen neuen Job suchen muss?  © Steffen Füssel

Laut eigener Aussage brach ihr Umsatz seit Baubeginn um gut die Hälfte ein. Immerhin ein Schild habe die Bauleitung aufgestellt, "Zufahrt bis zur Tankstelle frei". Stand jetzt nur eine Kleinigkeit.

"Wenn wir keine Unterstützung bekommen, muss ich Kapital reinstecken. Das ist meine Rente", sagt die 63-Jährige, während sie über verkürzte Öffnungszeiten nachdenkt.

Ihre Tochter Jenny (42) hingegen lässt den Kopf nicht hängen: "Man muss da positiv ran, sonst wird man verrückt." Und Verkäuferin Päthe bedient sich bei den Sprichwörtern ihrer Großeltern, will den "Kopf nicht in den Sand stecken".

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Obwohl die Aussicht da unten wohl besser wär'...

Titelfoto: Bildmontage: Steffen Füssel

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