CityWache in Dresden: Parlament gibt grünes Licht!
Dresden - Über die vergangenen Jahre hat sich der Bereich zwischen Hauptbahnhof und Prager Straße zu einem Kriminalitäts-Hotspot entwickelt. Der Vielzahl an Delikten möchte der Stadtrat nun einen Riegel vorschieben: Das Kommunalparlament gab grünes Licht für die Einrichtung der sogenannten CityWache.
Ein entsprechender Antrag, den die CDU einreichte, wurde mehrheitlich angenommen. Christdemokrat Hans-Joachim Brauns (65) in seiner Begründung: "Die Situation vor Ort ist nicht nur von Rauschgift-, sondern auch von Diebstahldelikten geprägt." Eine Präsenz vor Ort sei wichtig, um potenzielle Straftäter abzuschrecken.
Kritiker des Antrags bemängelten, eine CityWache würde die beabsichtigte Wirkung verfehlen. "Aus Not oder anderen Gründe halten sich viele Menschen dort mit Kleinkriminalität über Wasser", schilderte Linken-Stadtrat Tilo Kießling (53) seine Beobachtungen.
Die Kriminalitätsschwerpunkte würden sich durch die Wache bloß in andere Stadtteile verschieben. Max Aschenbach (39, Die PARTEI) sprach gar von einem "80.000-Euro-Domizil". Hier werde "symbolträchtig viel Steuergeld verblasen".
In der Wache sollen neben Polizei und dem Gemeindlichen Vollzugsdienst (Ordnungsamt) auch Streetworker und Vertreter von sozialen Vereinen und Arbeitsgruppen unterkommen.
Rathaus sucht nach neuem Namen für CityWache
Die Grünen pochten mit einem Änderungsvorschlag darauf, die gesammelten Erfahrungen in der Wache zur Fortschreibung des städtischen Präventionskonzeptes zu nutzen.
"Sicherheit entsteht nicht durch Abschreckung, sondern durch Prävention", erklärte Grünen-Stadtrat Moritz Knobel (31). AfD-Stadträtin Silke Schöps erwiderte: "Wir brauchen hier keine Spielwiese für linkslastige Sozialvereine."
Am Ende erhielten die vier Abstimmungspunkte im Rat eine Mehrheit. Der Weg für die CityWache, für die das Rathaus derzeit nach einem neuen Namen sucht, ist damit frei.
Der genaue Standort steht aber noch nicht fest: In der engeren Auswahl sind derzeit wohl Räumlichkeiten an der Prager Straße 2. Dort war früher ein Geschäft der Marke Jack Wolfskin untergebracht.
Titelfoto: Bildmontage: Norbert Neumann