Militante Grabräuber plündern Friedhof: Einzigartige Skulpturen und Bronzen weg

Dresden - Die Grabschänderei auf dem Johannisfriedhof in Tolkewitz zum Totensonntag war schlimmer als gedacht. War ursprünglich nur der Verlust eines Bronze-Schmuckornaments vom Grab eines Majors angezeigt worden, wurden jetzt weitere Verluste von der Friedhofsverwaltung entdeckt.

Friedhofsverwalterin Beatrice Teichmann (44) zeigt die Verluste.
Friedhofsverwalterin Beatrice Teichmann (44) zeigt die Verluste.  © Tino Plunert

Von drei weiteren Gräbern wurden zum Teil mannshohe Bronzeplatten mit antiken Motiven gestohlen.

Auch eine Sphinx und zwei Skulpturen verschwanden. "Das waren keine Buntmetalldiebe, die auf das schnelle Geld aus waren, das war ein Diebstahl auf Bestellung", so Friedhofsverwalterin Beatrice Teichmann (44).

Die Motive des gestohlenen Grabschmucks haben eine Gemeinsamkeit: Sie haben alle einen Bezug zum Ersten Weltkrieg. Alle gestohlenen Kunstwerke waren Unikate.

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Die beiden Bronzeplatten stammen von dem Bildhauer August Schreitmüller (1871-1958), der lange in Dresden lebte und zahlreiche Plastiken in der Stadt geschaffen hat.

"Einen Tag vor Totensonntag, an dem viele Menschen hier auf dem Friedhof sind, so einen Diebstahl zu begehen, ist schon eine Frechheit. Ich vermute, die Diebe müssen einen Blaumann getragen haben, damit sie nicht auffallen", so Teichmann.

Offenbar waren es Kunstliebhaber und nicht Buntmetalldiebe.
Offenbar waren es Kunstliebhaber und nicht Buntmetalldiebe.  © Tino Plunert
Aus dieser Grabanlage verschwanden Skulpturen.
Aus dieser Grabanlage verschwanden Skulpturen.  © Tino Plunert

"Wir haben noch keine heiße Spur", so Polizeisprecher Lukas Reumund (43). Die Polizei sucht Zeugen.

Titelfoto: Tino Plunert

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