Nach Geiselnahme in der Altmarkt-Galerie: Verfahren gegen SEK-Beamten eingestellt
Dresden - War der Tod des Geiselnehmers David W. (†40) gerechtfertigt? Am 10. Dezember ermordete der Heidenauer seine Mutter Kerstin W. (†62), versuchte den Sender "Radio Dresden" zu stürmen und verschanzte sich schließlich im "dm" in der Altmarkt-Galerie.
Die Geiselnahme endete durch den tödlichen Schuss eines SEK-Manns. Seit dem Schuss ermittelte die Polizei von Amts wegen auch gegen den SEK-Beamten wegen des Verdachts des Totschlags.
Diese Ermittlungen wurden nun eingestellt: "Die Ermittlungen haben ergeben, dass der den Schuss abgebende SEK-Beamte erwiesenermaßen unschuldig ist", so Oberstaatsanwalt Jürgen Schmidt (47).
"Nach einer Schussabgabe im Mitarbeiterbüro erfolgte der sofortige Notzugriff, in dessen Rahmen der SEK-Beamte aufgrund der erkennbaren unmittelbaren Lebensgefahr für die Geiseln den Geiselnehmer mit einem gezielten Schuss sofort handlungsunfähig machte, um das Leben der Geiseln zu retten. Dabei nahm er tödliche Verletzungen des Geiselnehmers in Kauf." Der 40-Jährige starb noch vor Ort.
David W. hatte sich in dem Büro mit der Filialleiterin (38) und dem Sohn (9) einer Bekannten eingeschlossen. Die Staatsanwaltschaft geht in seinem Fall von einer psychischen Krankheit aus.
Die Ermittlungen zur Herkunft der Waffe dauern an.
Titelfoto: Bildmontage: xcitepress/benedict bartsch, privat