Schlag gegen Schleuserkriminalität: Fünf mutmaßliche Bosse in Europa festgenommen
Dresden - Schlag gegen die Schleuserkriminalität: Am Donnerstag gingen Bundespolizei und Staatsanwaltschaft Dresden gegen ein internationales Schleusernetzwerk vor.
Dabei ging es gegen die Hintermänner von rund 30 Schleusungen zwischen Juni 2021 und Oktober 2023.
880 Personen sollen dabei illegal ins Land gebracht worden sein, mindestens einer davon kam dabei ums Leben.
Gegen 6 Uhr raste Georgier Gasan P. (25) am 13. Juli 2023 auf der Autobahn 17 mit sieben Flüchtlingen auf der Ladefläche vor der Polizei davon, brach durch einen Zaun und überschlug sich.
Eine Türkin (†44) überlebte den Crash nicht, Gasan P. kam lebenslänglich hinter Gitter. Doch nun gingen die Ermittler auch gegen seine mutmaßlichen Bosse vor: 94 Einsatzkräfte durchsuchten sieben Objekte in Berlin, Paris, Rennes, Saint-Louis und Hünfeld.
Vier Türken wurden in Frankreich, einer in Deutschland verhaftet. Sie sollen die Fahrer koordiniert haben, als Mittelsmänner für den Kontakt mit den Flüchtlingen fungiert, Geld eingetrieben haben und auch der Hauptorganisator soll unter den Verhafteten sein.
Insgesamt haben die Ermittler 17 mutmaßliche Mitglieder des Netzwerks identifiziert, gehen aber von mehr aus. Auf die Spur kam man den Schleusern durch die Wiederherstellung eines gelöschten Handys, organisiert wurden die Schleusungen über Chatgruppen.
So wurde Todesschleuser Gasan P. über Telegram angeworben. Die Bande soll mindestens 4,1 Millionen Euro eingenommen haben.
Titelfoto: Montage: Steve Schuster, Marko Förster
