Sie missbrauchten ihre Kinder fast 800 Mal! Der letzte Kuss der Horror-Eltern aus Bautzen

Bautzen - Am Ende umarmten sich das Ehepaar im Gerichtssaal. Denn Heiko (37) und Karin S. (36) werden sich lange Zeit nicht mehr sehen. Die Lausitzer Eltern haben ihre eigenen Kinder fast 800 Mal missbraucht. Nun müssen sie hinter Gitter - jeder in einen anderen Knast.

Abschiedskuss im Gerichtssaal. Karin (36) und Heiko S. (37) müssen für lange Zeit hinter Gitter - in unterschiedliche Haftanstalten.
Abschiedskuss im Gerichtssaal. Karin (36) und Heiko S. (37) müssen für lange Zeit hinter Gitter - in unterschiedliche Haftanstalten.  © kmk

Laut Anklage vergriff sich das Paar fast zehn Jahre lang an den beiden ältesten und den zwei jüngsten ihrer Kinder. "Gemeinsam im bewussten und gewollten Zusammenwirken", so die Anklage, die 710 Fälle des schweren sexuellen Missbrauchs sowie 64 Fälle der Vergewaltigung auflistete.

Wie berichtet flogen die Machenschaften im März auf. Damals hatten sich die Kinder Verwandten anvertraut. Vater und Mutter landeten sofort in U-Haft. Die Kinder leben seither in Pflegefamilien oder in Heimen.

Seit November verhandelte die Jugendschutzkammer im Landgericht Bautzen den Fall. Im Prozess, der meist nicht öffentlich war, gestanden die Angeklagten. Den Kindern blieben die Aussagen vor Gericht so erspart. Sie wurden außerdem schon während der Ermittlungen angehört. Die dabei entstandenen Videos wurden im Prozess abgespielt.

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Der Vorsitzende Richter konstatierte: "Die Kinder wurden systematisch missbraucht. Sie waren in einer aussichtslosen Situation."

Lange Haftstrafen für Vater und Mutter

Vater Heiko muss nun für elf Jahre in den Knast. Mutter Karin wegen Beihilfe für acht Jahre und acht Monate. Und zusätzlich droht dem Vater die nachträgliche Sicherheitsverwahrung.

Die Richter ordneten an, nach der Haftzeit zu prüften, ob Heiko dann noch ein Sicherheitsrisiko ist. Wenn ja, bleibt er weiter hinter Gittern. Die Eheleute verabschiedeten sich nach dem Urteil emotional voneinander. Karin muss ihre Haft nun im Frauenknast von Chemnitz absitzen. Ihr Mann in einer anderen Vollzugsanstalt.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Titelfoto: kmk

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