Die Welt im Ausnahmezustand! "Der Kopf der Katze": Der neue Film der Meinings entsteht in Pirna
Dresden/Pirna - Die Meinings sind wieder am Drehen. In Pirna entsteht derzeit der neue Film des Ehepaars Harriet Maria und Peter Meining (geb. 1967 bzw. 1971). Der Titel des Films lautet "Der Kopf der Katze". Am Mittwoch baten die Filmemacher zu einem Setbesuch.
Leichte Kost ist es nie, was die Meinings machen, das war schon früher so, als sie mit der Produktionsfirma norton.commander.productions freies Theater machten.
Vor einigen Jahren hat sich das Ehepaar mit der neuen Firma MauserFilm GbR aufs Filmen verlegt, mit Schwergewicht aufs kurze Format.
Der Debütfilm "Falter", eine realistische Fantasie auf die Zukunft des Menschen als Maschinenwesen, der vor zwei Jahren gedreht und im vergangenen Jahr uraufgeführt wurde, machte starken Eindruck.
Auch "Der Kopf der Katze" packt ein untergründiges Thema an. Der Stoff erinnert an ein Stück von Beckett. Die Produktionsnotizen stellen "eine Welt im Ausnahmezustand" vor, darin eine Mutter, gespielt von Petra Schmidt-Schaller, die ihre Tochter in familiärer Isolation mit rigiden Mitteln auf eine unbekannte, wohl bedrohliche Zukunft vorbereitet.
Ein 13-jähriger Junge stößt hinzu, Hund genannt. Eine der drei Figuren wird nicht überleben, so viel sei noch verraten.
Ein Film als Familienunternehmen
Produzenten des Films sind Christoph Kukula und Eike Gorecka von "42 Film", MauserFilm ist Ko-Produzent, zuständig für Buch und Regie.
Hinter der Kamera steht, wie schon bei "Falter", Tochter Rebecca Meining, 1991 geboren. Ein Film als Familienunternehmen.
Sie reagierten auf die Welt, die sie umgebe, sagen die Meinings im Gespräch mit TAG24. Das Drehbuch sei im vergangenen November entstanden, nicht ahnend, dass Filmideen manchmal von der Wirklichkeit eingeholt würden, Stichwort Corona.
Allzu endzeitlich wollen sie ihren neuen Film aber nicht verstanden wissen und schon gar nicht als Reflexion auf die Depression über den bedauernswerten Zustand der Welt, wie er gegenwärtig allerorten beklagt werde.
Man höre das und wundere sich, "denn im Grunde leben wir in den besten und friedlichsten Zeiten". Im Zentrum des Films stehe eher das Motiv des Überbehütens.
Mit 30 Minuten Länge fällt "Der Kopf der Katze", wie der Vorgängerfilm "Falter", in die Kategorie Kurzfilm. Der Erfolg mit "Falter", gezeigt auf weltweit 25 Festivals, ausgezeichnet mit 15 Preisen, war enorm. Wenn's gut läuft, geht das neue Werk einen ähnlichen Weg.
Titelfoto: Montage: Thomas Türpe (2)