Filmnächte-Zoff: Dresden schon ab 2025 ohne Kaisermania?

Dressden - Endspurt bei den Filmnächten am Elbufer: Noch bis Sonntag laufen Filme und Konzerte. Schon seit 1991 erfreuen sich zahllose Menschen am Freiluft-Spektakel vor Traumkulisse. Doch nun sind "Kaisermania" und Co. in Gefahr. Denn der Stadtrat hatte im Juni auf Vorschlag der Verwaltung entschieden, die Veranstaltung ab 2026 neu ausschreiben zu lassen.

Tausende feierten bei der diesjährigen Kaisermania am Elbufer. Doch schon 2025 könnte dem Event das Aus drohen.
Tausende feierten bei der diesjährigen Kaisermania am Elbufer. Doch schon 2025 könnte dem Event das Aus drohen.  © Montage: Christian Juppe, dpa/Matthias Rietschel

Damit gefährde die Stadt die Zukunft der Filmnächte, kritisieren die Veranstalter jetzt das Rathaus.

Denn eine Ausschreibung, die für so ein Format wie die Filmnächte extrem komplex wäre, sei rechtlich überhaupt nicht notwendig, so Philip Hartmanis (45), Mitgeschäftsführer der Filmnächte (PAN GmbH).

Zu diesem Schluss kommen zwei Rechts-Gutachten, welche die Filmnächte-Gründer erstellen ließen. Man hoffe, OB Dirk Hilbert (51, FDP) komme bei der Prüfung auch zu diesem Ergebnis.

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Baubürgermeister Stephan Kühn (43, Grüne) hatte im Stadtrat jedoch vor der Entscheidung angeführt, das eine Ausschreibung aus rechtlichen Gründen geboten sei.

Sein Fachamt blieb auch am Dienstag bei dieser Auffassung: "Bei den Veranstaltungen der Filmnächte handelt es sich dem Charakter nach um eine Dienstleistungskonzession, welche nach dem Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen der Ausschreibungspflicht unterliegt."

Baubürgermeister Stephan Kühn (43, Grüne) hatte im Stadtrat angeführt, dass eine Neu-Ausschreibung aus rechtlichen Gründen geboten sei.
Baubürgermeister Stephan Kühn (43, Grüne) hatte im Stadtrat angeführt, dass eine Neu-Ausschreibung aus rechtlichen Gründen geboten sei.  © Thomas Türpe

Wegen Zank mit der Verwaltung: Dresden schon ab 2025 ohne Kaisermania?

Versteht die Welt nicht mehr: Kaisermania-Konzertveranstalter Dieter Semmelmann (57) ist von der Stadtverwaltung enttäuscht und befürchtet Verzögerungen bei der Ausschreibung.
Versteht die Welt nicht mehr: Kaisermania-Konzertveranstalter Dieter Semmelmann (57) ist von der Stadtverwaltung enttäuscht und befürchtet Verzögerungen bei der Ausschreibung.  © Steffen Füssel

Filmnächte-Mitgesellschafter und Kaisermania-Konzertveranstalter Dieter Semmelmann (57) kritisiert die Verwaltung auch für "mangelnde Wertschätzung" und eine "respektlose Art und Weise": "Die Stadt tut gefühlt alles dafür, die bewährte Zusammenarbeit auf den Prüfstand zu stellen. Und wir wissen nicht, warum, was überhaupt gewollt ist", sagte er verärgert.

Bereits jetzt sei die Verunsicherung groß, könnte man für 2026 nicht planen, brauche aber mindestens zwei Jahre Vorlauf. Sollte eine Ausschreibung nicht bis zum Frühjahr vorliegen, könnte bereits die Kaisermania 2025 ausfallen, so Semmelmann.

Trotz unterschiedlicher Rechtsauffassungen macht das Filmnächte-Team aber klar: Wenn die Stadt das Event in jetziger Form weiter führen wolle, würde man sich auf eine entsprechende (und pünktliche) Ausschreibung auch bewerben.

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Ein Stadtsprecher teilte am Dienstag mit, über den genauen zeitlichen Ablauf bis hin zur Vergabeentscheidung werde derzeit diskutiert.

Titelfoto: Montage: Christian Juppe, dpa/Matthias Rietschel

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