PETA-Protest am Goldenen Reiter: "Klima-Teller" mit "menschlichem Fleisch" sorgt für Aufsehen

Dresden - Die Passanten der Hauptstraße und des Neustädter Markts staunten nicht schlecht, als sie am Dienstagnachmittag direkt vorm Goldenen Reiter ein menschliches Steak zu Gesicht bekamen. Von ungefähr 13.45 bis 14.45 Uhr protestierten Mitglieder der PETA in Dresden für mehr Klima- und Tierschutz.

Direkt vorm Goldenen Reiter lag das "menschliche Steak".
Direkt vorm Goldenen Reiter lag das "menschliche Steak".  © xcitepress

Schließlich würde beides Hand in Hand miteinander gehen, wie Aktionskoordinator Steffen Lenhardt (32) gegenüber TAG24 erklärte. Seine Gleichgesinnten und er waren für den Protest extra aus Stuttgart angereist. Die Gruppe will in den kommenden Tagen unter anderem auch noch in Leipzig, Jena und Erfurt für Aufsehen sorgen.

Bei jedem Protest darf eine Sache nicht fehlen: Der "Klima-Teller", wie Lenhardt ihn nennt. Eine Aktivistin werde dabei als "Steak praktisch angerichtet, und mit Fake-Blut, Erbsen und Pommes" serviert.

Für den Stuttgarter Tierschützer - der zum Zeitpunkt des Gesprächs grade der inzwischen deutschlandweit bekannten Veganen Fleischerei einen Besuch abstattete - steht fest: "Klimaschutz beginnt auf dem Teller."

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So könnten durch vegane Ernährung massiv Treibhausgase eingespart werden, erklärte der 32-Jährige. Eine Studie, an der auch die UN-Organisation UNEP beteiligt war, gibt ihm recht: Demnach soll Fleischkonsum der größte Klima-Killer sein! Laut einer weiteren Studie ist die Tierwirtschaft für 20 Prozent der ausgestoßenen Treibhausgase verantwortlich und somit sogar schädlicher als der gesamte Verkehrssektor.

Doch rechtfertigt das die teils visuell-krassen Proteste von PETA und Co.?

Steffen Lenhardt (32, l) und weitere Aktivisten protestierten am heutigen Dienstag in Dresden.
Steffen Lenhardt (32, l) und weitere Aktivisten protestierten am heutigen Dienstag in Dresden.  © xcitepress

Butter, der Naturzerstörer?

Laut den Klima- und Tierschützern auf jeden Fall. Schließlich müsse dringend etwas passieren. Die "ethischen Gründe" für den Tierschutz seien laut Lenhardt inzwischen sehr bekannt, die klimatischen Aspekte hingegen immer noch weniger - auch wenn Fridays for Future in den vergangenen Jahren viel Aufklärungsarbeit geleistet habe.

Übrigens: Laut Lenhardt soll nicht etwa Fleisch, sondern Butter das klimaschädlichste Nahrungsmittel sein. Der Aktionskoordinator appellierte: "Konsequenter und effektiver Klimaschutz geht nur vegan."

Die Polizei verriet gegenüber TAG24 indes, dass der Protest im Vorhinein angemeldet worden sei. Beamte waren allerdings nicht vor Ort. Zu eskalierenden Diskussionen mit den Passanten kam es offenbar nicht.

Titelfoto: xcitepress

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