"Borsi-Beben" in Striesen: Beliebtes Stadtfest fällt Behörden-Bummelei zum Opfer
Dresden - Ein Straßenfest auf die Beine zu stellen, das ist mit den erhöhten Anforderungen an das Sicherheitskonzept mit möglichen Zufahrtssperren nicht einfacher geworden. Zudem beteiligt die Stadt die Veranstalter an den Kosten, wogegen sich die ersten wehren. Jetzt fällt der zunehmenden Bürokratie auch noch das beliebte Borsbergstraßenfest zum Opfer.
Alles in Kürze
- Das Borsbergstraßenfest in Striesen fällt aus.
- Bürokratie und Sicherheitsanforderungen sind die Gründe.
- Veranstalter erhalten keine Rückmeldungen von Behörden.
- Fest sollte im September stattfinden, aber ohne Genehmigung.
- Händlerverein hofft auf Wiederholung im nächsten Jahr.

Das "Borsi-Beben" in Striesen! Das mehrtägige Sommerfest hatte sich zum jährlichen Höhepunkt für Jung und Alt auf der bekannten Einkaufsmeile entwickelt, mehrere Tausend Besucher erfreuten sich am Bühnenprogramm mit Livemusik, an Aktionen von Künstlern und Gewerbetreibenden.
Doch nun macht sich Frust bei Anwohnern und Händlern breit, denn die vierte Ausgabe kann nicht stattfinden.
"Trotz frühzeitiger Organisation und vieler engagierter Vorbereitungen seitens unseres Händlervereins konnten wir bislang keine verbindlichen Rückmeldungen von den zuständigen Behörden erhalten, insbesondere nicht zu einem erforderlichen Sicherheitskonzept sowie möglichen Vorgaben der Polizei", teilt der ausrichtende Händlerverein "Borsi" (22 Mitglieder) mit.
Ihre schriftliche Veranstaltungsanzeige sei im April an vier Ämter und vier weitere Institutionen weitergeleitet worden, so Vereins-Chefin Annette Pfitzner (63, "Sinning Bürobedarf"). Doch außer dem Umweltamt hätte sich in den kommenden Wochen keiner zurückgemeldet.



Aktuell werden noch zeitlich näherliegende Veranstaltungen bearbeitet

Trotz Nachfragen blieb eine Genehmigung des Festes aus. Ohne Planungssicherheit musste der Verein jetzt die Reißleine ziehen und sagte das für Anfang September geplante Fest ab. "Wir wissen, wie sehr sich die Leute darauf gefreut haben. Das schmerzt uns sehr", ärgert sich Pfitzner.
"Da die Bearbeitung von Veranstaltungsanmeldungen aufgrund des Themas Zufahrtsschutz aufwendiger geworden ist, werden derzeit noch zeitlich näherliegende Veranstaltungen bearbeitet", teilt ein Sprecher der zuständigen Ordnungsbürgermeisterin Eva Jähnigen (59, Grüne) mit.
"Es konnten bislang noch keine Veranstaltungen aus dem Monat September abschließend bearbeitet werden."
Pfitzner empfiehlt jetzt einen Besuch des "Borsi"-Trödelmarktes am 6. September (12 bis 17 Uhr). Trotz aller Widrigkeiten hoffe man, das Borsbergstraßenfest im kommenden Jahr wieder feiern zu können.
Titelfoto: Bildmontage: Händlerverein Borsi e.V., Eric Münch