Dresdner Wetter-Bilanz 2022: Deutlich zu warm, viel zu trocken und sehr sonnig

Dresden - Die Stadt Dresden hat in 2022 das viertwärmste und viertsonnigste Jahr seit 1961 erlebt. Das belegen Zahlen der Dresdner Klimadatenreihe.

Im Juni 2022 überkam Dresden eine starke Hitzewelle. Dabei wurde der Temperaturrekord von 38,2 Grad aufgestellt.
Im Juni 2022 überkam Dresden eine starke Hitzewelle. Dabei wurde der Temperaturrekord von 38,2 Grad aufgestellt.  © Robert Michael/dpa

Bereits der Januar 2022 startete am Neujahrstag mit einem Tagesmittel von 11,4 Grad sehr warm. Wie das Dresdner Umweltamt mitteilte, wurde kein einziger Eistag (Tage unter null Grad) gemessen.

Auch die Monate Februar und März zeigten sich von der sonnigen und trockenen Seite. Mit 235 Sonnenstunden (+114 Prozent) konnten die Einwohner von Sachsens Landeshauptstadt im März reichlich gutes Wetter genießen. Entsprechend niedrig fiel die durchschnittliche Regenmenge aus - ganze 64 Prozent weniger als zu erwarten waren.

Niederschlag blieb auch im April und Mai Mangelware. Letzterer Monat verzeichnete lediglich sechs Tage Regen - acht Tage weniger als im langjährigen Mittel.

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Der Juni stellte bei der ersten großen Hitzewelle dann sogar einen neuen Temperaturrekord auf: An der Klimastation in Klotzsche wurde am 19. Juni der Tageshöchstwert von 38,2 Grad gemessen!

Bei viel Sonnenschein (+45 Prozent) gab es insgesamt 18 Tage, an denen die 25-Grad-Marke geknackt wurde.

Extreme Trockenheit erreichte Höhepunkt im Juli und August

Im Nationalpark Sächsische Schweiz ereigneten sich im Sommer 2022 großflächige Waldbrände. Die anhaltende Trockenheit erschwerte die Löscharbeiten.
Im Nationalpark Sächsische Schweiz ereigneten sich im Sommer 2022 großflächige Waldbrände. Die anhaltende Trockenheit erschwerte die Löscharbeiten.  © Robert Michael/dpa

Im Juli nahm die Trockenheit ein bisher unbekanntes Ausmaß an. In ganz Europa fehlte es an Niederschlägen, die Wetterstation in Klotzsche registrierte mit einer Gesamtmenge von 14 Millimeter Regen ein Defizit von 80 Prozent. Es war nach 2006 und 1971 der dritttrockenste Juli seit 1961.

In der Folge kam es in der Sächsischen Schweiz zu teils dramatischen Waldbränden, die auch im August noch anhielten. Sie konnten erst gelöscht werden, als Starkregen in der zweiten Monatshälfte einsetzte. Teilweise gingen 22 Millimeter Wasser in 25 Minuten nieder - ein Ereignis, das höchstens zweimal im Jahrhundert auftritt.

Dementsprechend wurde der Klimareferenzwert um 12 Prozent überschritten. Auch der November legte hinsichtlich des Niederschlags deutlich zu und übertraf den Durchschnittswert um satte 95 Prozent. Alleine vom 6. bis 21. November regnete es fast durchgehend.

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Milde Luftmassen sorgten im Oktober und November wieder für sonnige sowie milde Witterung. Mit 12,9 Grad war es der zweitwärmste Oktober und mit 117 Sonnenstunden der drittsonnigste November seit 1961.

Wie das Jahr 2022 begann, so endete es auch: Bei ungewöhnlich milden Temperaturen wurde am 31. Dezember mit 17,7 Grad Celsius die höchste Maximaltemperatur an einem Silvestertag seit 1961 gemessen.

Titelfoto: Robert Michael/dpa

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