Dresden - Es läuft bei Imker Rico Heinzig (49) wie geschmiert, oder besser wie goldener Honig. Er profitiert vom Medienrummel, der durch ZDF-Satiriker Jan Böhmermann (43) ausgelöst wurde, wie auch vom sich anschließenden Rechtsstreit.
Sein Honig ist in aller Munde - und kann nun sogar gezapft werden. An der wahrscheinlich deutschlandweit ersten Honig-Zapfstelle in der Coswiger Filiale des Bio-Erzeugers "Vorwerk Podemus".
"In den Supermarkt-Regalen ist es doch einfach nur eine Etikettenschlacht. An der Honigzapfstelle dagegen bekommt der Kunde wirklich ein regionales Produkt", versichert Vorwerk-Podemus-Inhaber Bernhard Probst (48).
Zwei kleine Tanks stehen neben der Milchzapfstelle. "50 Kilo mit Meißner Landhonig, 35 Kilo mit Dresdner Stadthonig", erklärt Rico Heinzig. Golden und elastisch fließt der Honig ins 250-Gramm-Glas.
"Ein volles Glas kostet 5,70 Euro, wird es mit weniger Honig gefüllt, wird an der Kasse abgewogen", so Probst. Geht der Vorrat in den Tanks zur Neige, füllt Heinzig nach. Er hofft, recht oft.
"Landhonig schmeckt süßer und fruchtiger als Stadthonig", so der Imker
"Wird die Zapfstelle gut angenommen, steht der Ausweitung des Systems auf andere Filialen nichts im Wege", sind sich Heinzig und Probst einig.
Honig hat Heinzig genug. "Aktuell habe ich 200 Bienenvölker, die jährlich zwischen drei und sechs Tonnen Honig produzieren. In diesem Jahr rechne ich mit einem hohen Ertrag. Das Wetter war spitze, weitgehend ohne Fröste."
Seine Bienenvölker schwärmen zwischen Meißen-Zehren und Dresden aus. "Die prominentesten Standorte meiner Bienenstöcke sind der Kulturpalast und das Wirtschaftsministerium", so Heinzig.
Und er verrät: "Landhonig schmeckt süßer und fruchtiger als Stadthonig. Das liegt daran, dass Stadtbäume wie Kastanien ein würzigeres Aroma haben."