So "öko" wird der neue Globus-Markt

Dresden - Jahrelang gab es Streit um die Globus-Pläne für den Alten Leipziger Bahnhof. Schließlich einigten sich Stadt und Investor auf einen neuen Standort in der Friedrichstadt. Zwischen Hamburger und Bremer Straße will Globus seine neue Markthalle nun errichten. Erste konkrete Pläne dafür liegen vor.

Auf diesem Gelände an der Bremer Straße soll der neue Globus-Markt entstehen. Die dort noch bestehende Erstaufnahmeeinrichtung soll Ende 2023 verlegt werden. Der Freistaat führt bereits Verkaufsverhandlungen mit Globus.
Auf diesem Gelände an der Bremer Straße soll der neue Globus-Markt entstehen. Die dort noch bestehende Erstaufnahmeeinrichtung soll Ende 2023 verlegt werden. Der Freistaat führt bereits Verkaufsverhandlungen mit Globus.  © Steffen Füssel

Das 10.000 Quadratmeter große Gebäude soll 2025 stehen. Unter dem Dach sollen dann neben der Markthalle auch ein Restaurant und weitere kleine Läden entstehen. Noch steht auf diesem Gelände die Flüchtlings-Erstaufnahme des Freistaates, die aber bald umziehen wird.

Die Überraschung: Globus setzt bei seinem Neubau offenbar auf hohe Öko-Standards. Ein Teil der 800 Kundenparkplätze findet unter großen Photovoltaik-Anlagen Platz. Der dort produzierte Strom soll etwa der Kühlung von Lebensmitteln dienen.

Abwärme aus den Backöfen wird per Rückkopplung die Beheizung des Gebäudes unterstützen. Regenwasser wird in Auffangbecken gesammelt und möglicherweise als Brauchwasser und zum Gießen der Grünanlagen genutzt. Im Gespräch ist auch eine Teilbegrünung der des Hallendachs.

So könnte die neue Markthalle in der Friedrichstadt einmal aussehen.
So könnte die neue Markthalle in der Friedrichstadt einmal aussehen.  © PR
Enrico Wilde (44) ist bei Globus für neue Märkte mitverantwortlich. Der Gestaltungskommission stellte er einen ersten Marktentwurf vor.
Enrico Wilde (44) ist bei Globus für neue Märkte mitverantwortlich. Der Gestaltungskommission stellte er einen ersten Marktentwurf vor.  © Norbert Neumann

Baugenehmigung 2024?

Auch von der Bremer Straße aus soll die Markthalle erreichbar sein. Allerdings soll der Investor als Anschluss an die prägnante Allee für mehr Grün im Zufahrtsbereich sorgen.
Auch von der Bremer Straße aus soll die Markthalle erreichbar sein. Allerdings soll der Investor als Anschluss an die prägnante Allee für mehr Grün im Zufahrtsbereich sorgen.  © Steffen Füssel

Auch das Warenangebot selbst ist ressourcenschonend geplant: Obst und Gemüse sollen aus der Region kommen, Fleisch und Wurst werden vor Ort verarbeitet, Brot selbst gebacken. All das wird die Lieferwege verkürzen.

Allerdings gibt es noch Hürden. Die Gestaltungskommission wünscht sich noch eine Grün-Anbindung an die Allee der Bremer Straße. Das Rathaus sieht auch den zu erwartenden Kunden-Verkehr kritisch.

Die Stadt lässt derzeit ein Gutachten dazu erstellen. Experten gehen schon jetzt davon aus, dass bis zu 80 Prozent der Kunden die Markthalle mit dem eigenen Auto ansteuern werden. Die Rathaus-Pressestelle: "Ein für das angrenzende Wohngebiet vorgelegter Lärmminderungsplan drängt schon jetzt auf eine Verringerung der Verkehrsbelastung."

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Enrico Wilde (44) von Globus ist trotzdem zuversichtlich: "Wir hoffen, dass wir für unser Vorhaben bis 2024 eine Baugenehmigung bekommen."

Titelfoto: PR

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