Zum Jahreswechsel: Der Gaspreis in Dresden steigt bald kräftig an

Dresden - Das wird teuer! Der Gaspreis in Dresden steigt zum Jahreswechsel drastisch an. Kunden von SachsenEnergie müssen fürs Heizen und Warmwasser mit Erdgas künftig tiefer in die Tasche greifen.

Der Gaszähler läuft: Schon bald muss der Verbraucher mehr für jeden erfassten Kubikmeter zahlen.
Der Gaszähler läuft: Schon bald muss der Verbraucher mehr für jeden erfassten Kubikmeter zahlen.  © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

So eine erhebliche Preiserhöhung gab es lange nicht: SachsenEnergie (vormals Enso/Drewag) hebt die Gaskosten zum 1. Januar 2022 um 1,43 Cent pro Kilowattstunde an.

Die neue Pauschale trifft Gewerbe- und Privatkunden in der Landeshauptstadt sowie den Landkreisen Meißen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Bautzen und Görlitz.

Der Grundpreis bleibt konstant. Eine Sprecherin des Unternehmens gab ein derzeitiges Allzeithoch, das den gesamten Welthandel betrifft, als Ursache für die kräftige Erhöhung an.

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"Verantwortlich hierfür sind verschiedene Gründe: Dazu zählt ein überraschend starkes Anziehen der weltweiten Konjunktur, welche auf geringe Förderkapazitäten trifft", so SachsenEnergie gegenüber Radio Dresden.

"Flüssiggaslieferungen aus den USA landen deshalb größtenteils auf dem boomenden asiatischen Markt und nicht in Europa. Der lange und kalte Winter 2020 und 2021 hat die Speicher geleert. Zudem musste Gas die Defizite bei der Stromproduktion auf der Basis von Windkraft ausgleichen", teilte der Konzern mit.

Kunden, die eine Preisgarantie in ihrem Vertrag mit dem Versorgungs-Dienstleister verankert haben, bleiben vorerst von dem Anstieg verschont.

Der Gaspreis steigt weiter - der Verbraucher muss blechen

Die Heizkosten steigen und der Kunde muss seinen Geldbeutel zukünftig weiter öffnen als bisher (Symbolbild).
Die Heizkosten steigen und der Kunde muss seinen Geldbeutel zukünftig weiter öffnen als bisher (Symbolbild).  © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Eine Familie könnte durch die Anhebung 200 bis 350 Euro mehr auf den Tisch legen müssen.

Der Gasverbrauch pro Haushalt errechnet sich über die Wohnfläche. Durchschnittlich werden 16 Kubikmeter Gas pro Quadratmeter und Jahr verbraucht. Ein Kubikmeter Gas entspricht etwa zehn Kilowattstunden.

Wohnt eine vierköpfige Familie beispielsweise auf 100 Quadratmetern, würde sie rund 16.000 Kilowattstunden verbrauchen. Mit der kommenden Erhöhung müsste sie 19,07 Euro (brutto) pro Monat mehr zahlen. Das sind knapp 230 Euro im Jahr.

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Experten gehen auch für das Jahr 2022 von einem hohen Gaspreisniveau aus. Der Anstieg ist dabei kein deutsches Problem, sondern derzeit europaweit zu beobachten.

Durch die schrittweise Erhöhung der CO₂-Steuer und der steigenden Nachfrage weltweit, ist also auch in Zukunft mit Preisanpassungen zu rechnen. Eine genaue Prognose gibt es allerdings nicht.

Immerhin: Die Netzentgelt-Preise, die etwa ein Viertel der Energiekosten des Haushalts ausmachen, sinken in den kommenden Jahren höchstwahrscheinlich.

Titelfoto: Bildmontage: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

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