Mit Dutzenden Kontrolleuren: DVB sagen Schwarzfahrern den Kampf an!

Dresden - Kein Entkommen für Ticketsünder! In Löbtau wurden am Donnerstag im großen Stil Fahrscheine kontrolliert. An der Haltestelle Cottaer Straße tummelten sich bis zu 30 Kontrolleure, die keine Ausrede gelten ließen. Denn es gibt immer mehr Schwarzfahrer in Dresden, die Verkehrsbetriebe wollen härter durchgreifen. Kein leichtes Unterfangen...

Bei den Großkontrollen arbeiten Ticketprüfer und Sicherheitskräfte zusammen.
Bei den Großkontrollen arbeiten Ticketprüfer und Sicherheitskräfte zusammen.  © Christian Juppe

Voriges Jahr fuhren 4,6 Millionen Fahrgäste schwarz, rund 2,5 Prozent aller Passagiere. "Unsere Kontrollen dieses Jahr legen nahe, dass der Anteil auf fünf Prozent angestiegen ist", sagt DVB-Sprecher Falk Lösch (60). Schwarzfahrer bescherten den Verkehrsbetrieben 2024 drei Millionen Euro Einnahmeverluste. "Das geht zulasten ehrlicher Fahrgäste."

Künftig soll also mehr kontrolliert werden, auch in den Abend- und Nachtstunden. Nicht immer einfach. Fahrgäste reagierten zunehmend verständnislos und aggressiv bei Kontrollen, erzählt Fahrscheinprüferin Bea (58). Selbst die, die ein Ticket vorweisen könnten.

"Seit ein paar Jahren nimmt der Respekt uns gegenüber deutlich ab. Mancher Fahrgast ist auch frauenfeindlich. Du bist eine Frau, mit dir rede ich nicht, heißt es dann."

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Beleidigungen stünden fast an der Tagesordnung. "Das geht durch das gesamte Tierreich - blöde Kuh, dumme Sau..."

Wer kein Ticket dabei hat, zahlt 60 Euro Strafe.
Wer kein Ticket dabei hat, zahlt 60 Euro Strafe.  © Christian Juppe
DVB-Sprecher Falk Lösch (60) verspricht eine Offensive gegen Schwarzfahrer.
DVB-Sprecher Falk Lösch (60) verspricht eine Offensive gegen Schwarzfahrer.  © Christian Juppe

Bei großen Kontrolleinsätzen hilft die Polizei mit

Dieser Passagier wurde an der Cottaer Straße ohne Fahrschein erwischt. Seinen Ausweis wollte er zunächst nicht zeigen.
Dieser Passagier wurde an der Cottaer Straße ohne Fahrschein erwischt. Seinen Ausweis wollte er zunächst nicht zeigen.  © Christian Juppe

Besonders unangenehm seien Einsätze in den Tramlinien 2, 7 und 13, sagt Bea. Ihr Vorgesetzter Bastian Hauffe (45) von der Sicherheitsfirma Götz - er koordiniert die Einsätze der ÖPNV-Kontrolleure - meint: "In den Brennpunkten am Stadtrand kontrollieren wir öfter in Dreierteams statt nur zu zweit." In der Tat komme es oft zu Respektlosigkeiten gegenüber weiblichem Personal.

"Körperliche Attacken kommen mittlerweile leider auch häufig vor. Früher gab es etwa jedes Quartal einen Vorfall, nun sind es jeden Monat ein bis zwei." Eine Erleichterung daher, dass bei großen Kontrolleinsätzen ("Intensivkontrollen") wie am Donnerstag Polizisten mithelfen.

Sie dürfen Fahrgäste dazu zwingen, ihren Ausweis vorzuzeigen; widerspenstigen Passagieren sogar Handschellen anlegen.

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So wie einer Frau, die auf die Frage nach ihrem Ausweis mit Schreien und Umherschlagen reagierte. Es war sichtlich schwierig, die Ertappte festzuhalten - ohne Polizei wäre sie womöglich entwischt.

Titelfoto: Christian Juppe

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