Rekord-Nachfrage seit Mauerfall: So viele Fahrgäste haben DVB-Angebot 2024 genutzt

Dresden - Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) können einen neuen Rekord verbuchen! Im Jahr 2024 sind so viele Fahrgäste wie noch nie seit dem Mauerfall befördert worden - und das trotz Umleitungsverkehr infolge der teileingestürzten Carolabrücke.

Auch mit Umleitungsverkehr konnten die DVB-Fahrgastzahlen in 2024 deutlich zulegen.
Auch mit Umleitungsverkehr konnten die DVB-Fahrgastzahlen in 2024 deutlich zulegen.  © Petra Hornig

Insgesamt haben rund 180 Millionen Menschen (2023: 160 Millionen) das ÖPNV-Angebot genutzt, teilten die DVB mit. Werktäglich seien durchschnittlich etwa 606.000 Personen in den Bussen und Bahnen unterwegs - in der Adventszeit sogar bis zu 750.000 Leute.

"Die Zahlen basieren auf unseren Fahrgastzählungen, die über Lichtschranken in den Fahrzeugen erfolgen. Mithilfe der erhobenen Daten führt unsere Marktforschungs-Abteilung dann belastbare Hochrechnungen durch", erklärt DVB-Sprecher Falk Lösch (59) auf TAG24-Nachfrage.

Die derzeit rund 210.000 Stammkunden würden circa 80 Prozent aller Fahrgäste ausmachen. Knapp die Hälfte (102.000) besitze ein Deutschlandticket. "Das ist sicherlich auch ein Grund für den aktuellen Rekord", vermutet Lösch.

Änderungen bei DVB-Servicepunkten: Einer macht sogar dicht
DVB - Dresdner Verkehrsbetriebe Änderungen bei DVB-Servicepunkten: Einer macht sogar dicht

Valide Erkenntnisse dazu dürfte die neue SrV-Studie (System repräsentativer Verkehrsbefragungen) bringen, die bis Anfang 2024 zeitgleich in etwa 500 deutschen Städten und Gemeinden stattfand. Das Ergebnis steht noch aus.

Fahrgastzahlen in Vor-Wendezeit noch deutlich stärker

Trotz Freude über die Rekordnachfrage macht DVB-Sprecher Falk Lösch (59) auch auf die finanziellen Probleme des ÖPNV aufmerksam.
Trotz Freude über die Rekordnachfrage macht DVB-Sprecher Falk Lösch (59) auch auf die finanziellen Probleme des ÖPNV aufmerksam.  © Holm Helis

Trotz hoher Nachfrage macht sich die Konkurrenz durch alternative Fortbewegungsmittel bei den DVB weiterhin bemerkbar.

Die Nutzer-Zahlen aus der Vor-Wendezeit können längst nicht erreicht werden. "Das ist aber auch verständlich, schließlich fehlte es in den 80er-Jahren an Autos. Fast alle sind mit Bus und Bahn gefahren", erinnert sich Lösch.

Mit dem Mauerfall hätte sich die Fahrzeug-Verfügbarkeit deutlich gebessert und zu einem rapiden Fahrgast-Verlust im ÖPNV geführt.

DVB unter Sparzwang: Was Mitarbeitern und Fahrgästen jetzt droht!
DVB - Dresdner Verkehrsbetriebe DVB unter Sparzwang: Was Mitarbeitern und Fahrgästen jetzt droht!

Mittlerweile ist der tiefe Einbruch überwunden - wohl auch wegen des attraktiven Angebots. "Sowohl Linien- und Streckennetz als auch der Zehn-Minuten-Grundtakt der DVB wurden beim diesjährigen ÖPNV-Kundenbarometer auf Platz eins aller teilnehmenden 41 Verkehrsunternehmen und Verbünde gevotet", freut sich der Sprecher.

Er betont aber auch: "Bei den DVB klafft durch enorm gestiegene Kosten unverschuldet eine Finanzierungslücke von rund 25 Millionen Euro. Diese kann nicht von DVB und Stadt Dresden allein geschlossen werden, sondern nur mithilfe von Bund und Freistaat Sachsen."

Titelfoto: Petra Hornig

Mehr zum Thema DVB - Dresdner Verkehrsbetriebe: