Atembeschwerden und tränende Augen: Dutzende Schüler in Gruna verletzt

Dresden - In einer Oberschule in Dresden-Gruna klagten am Donnerstag zahlreiche Kinder über tränende Augen und Atembeschwerden. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot vor Ort. Nach ersten Erkenntnissen versprühten Unbekannte Reizgas im Schulhaus, das die Kinder eingeatmet haben.

Einsatzkräfte der Feuerwehr versorgen die Schüler derzeit.
Einsatzkräfte der Feuerwehr versorgen die Schüler derzeit.  © Peter Schulze

Wie Feuerwehrsprecher Michael Klahre am Mittag auf Anfrage mitteilte, kam es an der 107. Oberschule auf der Hepkestraße in Gruna zu einem Massenanfall von Verletzten. Die Feuerwehr war ab etwa 11 Uhr morgens mit einem Großaufgebot von 55 Kräften im Einsatz.

"Zahlreiche Kinder klagen über Atembeschwerden, tränende Augen und gereizte Atemwege", erklärte Klahre. Die Schule wurde zunächst evakuiert, die verletzten Schüler in die Turnhalle gebracht. "Wir haben die Schüler separiert und müssen jetzt sichten und entscheiden, wer ins Krankenhaus gebracht werden muss und wer nicht", so Klahre weiter.

Eltern konnten sich bei Fragen telefonisch an die Schulleitung wenden.

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Die Feuerwehr rief einen Krankenhausvollalarm aus, sodass aufgrund der hohen Zahl an Patienten nicht nur die Kliniken im Stadtgebiet, sondern auch in Meißen, Freital und Pirna aktiviert wurden.

Insgesamt sind 38 Schülerinnen und Schüler verletzt worden, 32 von ihnen mussten in Krankenhäuser eingeliefert werden.

Unbekannte versprühten "reizgasartige Substanz" in 107. Oberschule

38 Kinder wurden verletzt, 32 von ihnen kamen umgehend ins Krankenhaus.
38 Kinder wurden verletzt, 32 von ihnen kamen umgehend ins Krankenhaus.  © Peter Schulze

Dazu rief die Feuerwehr die Alarmstufe "Massenanfall von Verletzten" (MANV) aus, sodass zusätzliche Ressourcen zur medizinischen Versorgung nachgefordert werden konnten, um die Schüler in die Krankenhäuser zu transportieren.

"Wahrscheinlich wurde eine Substanz in der Schule versprüht, die die Kinder eingeatmet haben", sagte Klahre am Mittag auf die Frage nach der Ursache.

Vermutlich handelte es sich dabei um "einen reizgasartigen Stoff". Genauer konnte dieser allerdings nicht mehr bestimmt werden, da er sich laut Klahre rasch verflüchtigt habe.

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Auf der Stübelallee kam es während des Einsatzes zu Verkehrsbehinderungen, da die Kameraden dort einen Bereitstellungsraum für die Rettungsmittel eingerichtet haben.

Gegen 15.30 Uhr waren schließlich alle Maßnahmen beendet und der Einsatz wurde an die Polizei Sachsen übergeben, die nun wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung ermittelt.

Originalmeldung: 11.59 Uhr; Zuletzt aktualisiert: 16.20 Uhr

Titelfoto: Peter Schulze

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