Gute Nachrichten nach Großbrand im Industriegelände: Schäden wohl nicht so schlimm wie befürchtet

Dresden - Nach dem verheerenden Brand im Dresdner Industriegebiet liefert die Feuerwehr am Sonntagmorgen positive Nachrichten: Offenbar haben die Flammen doch weniger Schaden angerichtet, als man anfangs befürchtet hat.

Der Einsatz läuft noch: Nach dem Brand am Freitagabend ist die Feuerwehr auch am Sonntag immer noch vor Ort.
Der Einsatz läuft noch: Nach dem Brand am Freitagabend ist die Feuerwehr auch am Sonntag immer noch vor Ort.  © Ove Landgraf

Keine Frage, der Großbrand an der Lagerhalle in der Albertstadt, in der sich auch der Club "Sektor Evolution" und zahlreiche Proberäume von Bands befunden haben, war ein furchtbares Ereignis.

Am gestrigen Samstag befürchteten viele betroffene Musiker eine Katastrophe für die Dresdner Kultur-Szene. Nun hat die Feuerwehr aber zumindest eine gewisse Entwarnung gegeben und sorgt somit wieder für ein wenig Hoffnung.

Demnach konnten am Sonntagmorgen Brandursachenermittler die Einsatzstelle begutachten und folgendes feststellen: Das Feuer hat hauptsächlich die Abfallsortierungsanlage betroffen, in dem Bereich gibt es auch nach wie vor einige Brandherde und es herrscht immer noch Einsturzgefahr.

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Die Ostseite des Gebäudes - also der Teil, in dem sich die Proberäume der Musiker befinden - wurde dagegen weitestgehend von einer Brandwand geschützt und nur "marginal in Mitleidenschaft" gezogen, heißt es in der offiziellen Mitteilung der Feuerwehr. "Sowohl der Wasserschaden, als auch der Raucheintrag sind in diesem Bereich sehr gering geblieben."

Auch der Club "Sektor Evolution" an der südlichen Gebäudefront konnte demnach dank des "umfassenden Löschangriffs" vor den Flammen und der kompletten Zerstörung bewahrt werden.

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Löscharbeiten dauern an, Musiker sollen die Räumlichkeiten möglichst bald betreten können

Nach dem Einsturz des Dachs ist die Lagerhalle kaum betretbar, gleichzeitig gibt es im Inneren immer noch aktive Brandherde.
Nach dem Einsturz des Dachs ist die Lagerhalle kaum betretbar, gleichzeitig gibt es im Inneren immer noch aktive Brandherde.  © Ove Landgraf

Die Löscharbeiten sowie die Ermittlungen vor Ort dauern aber immer noch an. Deswegen handelt es sich zunächst nur um erste Einschätzungen, ein "genaues Schadensbild" liegt noch nicht vor.

Am heutigen Sonntag soll ein sogenannter Longfront-Bagger die Bahn für die Feuerwehrleute frei machen, denn nach dem Einsturz von großen Teilen des Daches versperren aktuell zahlreiche Beton- und Stahlteile, von denen manche mehrere Tonnen wiegen, den Weg zu weiteren Brandherden.

In Anbetracht dieser anstehenden Arbeiten bleibt auch die Warnung bestehen, dass es weiterhin zu Rauchentwicklung im Industriegelände und zu Brandgeruch in der gesamten Stadt kommen kann.

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Immerhin die betroffenen Bands und Musiker können zumindest vorsichtig aufatmen: Der Gebäudeeigentümer bereitet bereits Möglichkeiten vor, damit die Künstler bald selbst die Räumlichkeiten betreten und die genauen Schäden an ihrer Ausrüstung unter Augenschein nehmen können.

Aktuell darf das Gelände allerdings noch nicht betreten werden. Die Feuerwehr ist weiterhin vor Ort, inzwischen aber nur noch mit circa 20 Einsatzkräften.

Titelfoto: Ove Landgraf

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