Keine schöne Bescherung: Kinder traurig über zerstörten Weihnachtsmann-Wagen
Stolpen - Unbekannte haben den Weihnachtsmann-Wagen auf dem Marktplatz in Stolpen (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) gesprengt. Vor allem die Kinder in der Kleinstadt macht die sinnlose Zerstörung traurig.
Der oder die Täter beschädigten den Wohnwagen am späten Dienstagabend schwer. Ein Zeuge alarmierte die Einsatzkräfte, nachdem er gegen 22 Uhr einen lauten Knall gehört hatte.
Wie ein Sprecher der Polizei Dresden TAG24 sagte, wurde ein Sprengmittel benutzt, um den kleinen Wagen zu demolieren. Um welchen Sprengstoff es sich gehandelt hat, wird derzeit noch untersucht.
Im Inneren wurde der Anhänger durch die Wucht der Explosion völlig verwüstet. Außerdem zersprangen Fensterscheiben und der Boden wurde beschädigt. Der Sachschaden liegt bei 2000 Euro.
Bei dem mit Weihnachtsdekoration aufgestellten Wohnanhänger handelt es sich um ein DDR-Model der Marke Qek Junior mit Oldtimerstatus. Das Fahrzeug ist aufgrund seiner aufwendigen Außenmalerei, die in Handarbeit aufgebracht wurde, ein echtes Unikat! Eigentümer ist der sächsische Reisemobil-Hersteller Capron.
Die Polizei ermittelt.
Klare Ansage an den oder die Täter
Die Kinder in dem Ort sind über die kriminelle Aktion ganz besonders enttäuscht und sehr traurig.
Seit einigen Jahren gibt es in Stolpen die Weihnachtsaktion, dass jeweils am 1. Dezember der Weihnachtsmann-Wagen mit einem Traktor auf den Marktplatz gefahren wird.
Anschließend wird der darin schlafende Weihnachtsmann von den Kindern durch Rufen und Singen aufgeweckt: "Weihnachtsmann, aufwachen!", fordern sie dann von dem Rauschebart, der sie mit Süßigkeiten beschenkt, nachdem sie noch ein Lied gesungen oder ein Gedicht aufgesagt haben.
Den Wohnwagen nutzt der Weihnachtsmann auch, wenn er zu den Mädchen und Jungen in Stolpen und Umgebung fährt.
"Es hängt sehr viel Herzblut dran. Traurig, was irgendwelche Chaoten angerichtet haben, es tut unheimlich weh", sagte City-Managerin Simone Schöne. "Wahrscheinlich kann der Wagen nicht wieder aufgebaut werden."
In der Schule haben die Kinder darüber gesprochen, was passiert ist - und ein Plakat vom Wagen und dem Weihnachtsmann gemalt. Ihre deutliche Ansage an den oder die Übeltäter: "Ihr sollt keine Wohnwagen sprängen!" (Original übernommen)
Titelfoto: Montage: Marko Förster (2)