"Das Böse wird auch im Menschen deutlich": Generalmajor wendet sich mit eindringlichen Worten ans Volk
Dresden - Es waren eindringliche Worte, mit denen sich ein Generalmajor am Sonntag in Dresden beim Eröffnungsgottesdienst der EKD-Synode ans Volk gewandt hat. In seiner Rede machte er deutlich, warum die Bundeswehr ein wichtiger Bestandteil der Gesellschaft ist.
"Meine Haltung zur Freiheit stammte aus meinem christlich geprägten Elternhaus", erzählte Offizier Ruprecht Horst von Butler (58), der in den 1970er-Jahren unmittelbar an der innerdeutschen Grenze in Nordbayern aufwuchs.
"Wenn ich dann bei uns durch den Wald lief, dann kam ich sehr schnell an die Schilder: 'Halt! Hier Grenze!' Dahinter ein Zaun, Selbstschussanlagen. Danach der nächste Zaun. Dahinter Hunde an langen Stahlleinen", erinnert sich der Diplom-Ingenieur. Schon damals sei ihm bewusst gewesen, dass Freiheit keine Selbstverständlichkeit sei.
Von Butler weiter: "Ich bin überzeugt, es gibt das Böse und das Böse wird auch im Menschen deutlich. Da gibt es Menschen, die nehmen dir alles - deinen Besitz, deine Freiheit oder auch dein Leben. [...]" Es sei daher essenziell, dass man die Schwächeren schütze. "Schuld lädt nicht nur der auf sich, der Böses tut. Schuld lädt auch der auf sich, der nicht verhindert, dass Anderen Böses getan wird."
Der 58-Jährige betonte, sich nichts mehr zu wünschen, als dass es keine Soldaten, Waffen und Kriege brauche. "Es ist irgendwie schwer dann, etwas Gutes zu finden, an dem, was ich selber tue", gab der Vater von fünf Kindern angesichts der Ausbildung von Soldaten zum Zwecke der Abschreckung und der Verteidigung im Kriegsfall offen zu.
"Aber was wäre die Alternative? Das Böse zuzulassen?", fragte der Christ, der sich von seiner evangelischen Kirche wünscht, dass sie seinen Weg zum Erhalt von Frieden und Freiheit versteht, unterstützt sowie mitträgt.
Der Gottesdienst aus der Dreikönigskirche in der Neustadt wurde live im TV übertragen. Die vollständige, rund 44-minütige Sendung ist auf Abruf in der ZDF-Mediathek zu sehen.
Titelfoto: Sebastian Kahnert/dpa
