Dresdner MDR-Kinderserie räumt in New York ab - Emmy für Fritzi

Dresden/New York - Das ist wirklich ein Triumph: Die vom MDR Co-produzierte und in Dresden erdachte Kinderserie "Auf Fritzis Spuren - wie war das so in der DDR?" ist am Montagabend in New York mit dem International Emmy in der Kategorie für nicht-amerikanische Produktionen im Bereich "Kids: Factual & Entertainment" ausgezeichnet worden.

Große Freude: Die MDR-Produzentin Anke Lindemann sowie der Dresdner Drehbuchautor und Regisseur Ralf Kukula empfangen am Montagabend in New York den International Emmy Award.  © Charles Sykes/Invision/AP/dpa

Der Preis führt die Erfolgsgeschichte der Dresdner Produktionsfirma Balance Film fort.

Aufgegangen ist das Konzept des Dresdner Drehbuchautors und Regisseurs Ralf Kukula: Er wollte mit der von ihm und Co-Regisseurin Andrea Gentsch inszenierten Serie zeigen, wie sich das Leben junger Leute in der späten DDR vor und während der Wende anfühlte.

Aber nicht als nostalgische Rückschau, sondern als Angebot, "die DDR und die Zeit der Umbrüche wirklich zu begreifen - mit allen Widersprüchen, Ängsten und Hoffnungen".

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Das erfolgt in der sogenannten Animadok-Form. Heißt: Die jungen Schauspieler Julian Janssen und Anna Shirin Habedank wurden mittels Motion-Capture-Technik in Avatare "verwandelt".

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Folgen von "Auf Fritzis Spuren" gibt’s in der ARD-Mediathek

In der Serie "Auf Fritzis Spuren - Wie war das so in der DDR?"" verwandeln sich die Schauspieler Anna Shirin Habedank und Julian Janssen in ihre eigenen Trickfiguren.  © Balance Film

Als "echte" Schauspieler treffen sie erst Zeitzeugen und tauchen als Trickfiguren in deren Geschichte ein: Welche Musik haben Jugendliche gehört? Wurden sie wegen HipHop und Punk von der Stasi beobachtet? Was für Klamotten trug man?

Damit folgt "Auf Fritzis Spuren", gedreht in Dresden und Leipzig, den ebenfalls preisgekrönten Balance-Produktionen "Fritzi - Eine Wendewundergeschichte" und "Fritzi und Sophie - Grenzenlose Freundschaft".

"Auf Fritzis Spuren" wurde bereits mit dem Robert Geisendörfer Preis (dem evangelischen Medienpreis) ausgezeichnet. Und jetzt der US-Emmy, also das TV-Pendant zum Oscar! Beim MDR ist man naturgemäß stolz auf die internationale Anerkennung.

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Regisseur Ralf Kukula sagte in seiner Dankesrede, dass er sich selbst an die letzten Tage der DDR erinnern könne: "36 Jahre später stehe ich hier und finde das absolut wahnsinnig." Er und sein Team hatten zeigen wollen, wie es war, als Deutschland das glücklichste Land der Welt war. "Ich finde, es ist sehr wichtig, dass wir in der Lage sind, uns wieder daran zu erinnern."

Die sechs 15-minütigen Folgen (Erstausstrahlung November 2024) sind derzeit in der ARD-Mediathek zu sehen.

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