"Eden 3030": Dresdner Filmemacher-Ehepaar Meining hat neuen Film abgedreht!

Dresden - Der Garten Eden, wo der Bibel folgend alles begann, steht Pate für das neue Werk des Dresdner Filmemacher-Ehepaars Harriet und Peter Meining. Gedreht wurde diesen Monat in der Charlotte-Bühler-Straße, wo das Staatsschauspiel als Kooperationspartner sein Probenzentrum zur Verfügung stellte.

Schauspielerin und Schauspieler sowie die Kinderdarsteller am futuristischen Set, mit Schienen für die Kamerafahrt.
Schauspielerin und Schauspieler sowie die Kinderdarsteller am futuristischen Set, mit Schienen für die Kamerafahrt.  © Eric Münch

Früher machten die Meinings als norton.commander freies Theater, vor bald zehn Jahren haben sie die Richtung gewechselt und drehen als MauserFilm GbR Filme, Kurzfilme.

Kurzfilm ist ein spezielles Genre, eine eigenständige Filmwelt, in der das Künstlerpaar in Mischung aus Leidenschaft und Notwendigkeit agiert. Leidenschaft steht für die Liebe zum Filmemachen, Notwendigkeit für das immer knappe Budget, das für einen abendfüllenden Spielfilm nie genug ist.

Harriet und Peter Meining, geboren 1967 und 1971, arbeiten zu zweit, komplett sind sie zu dritt - wenn Tochter Rebecca als Kamerafrau mitmacht. Bis jetzt, auch beim aktuellen Film, ist das so.

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"Eden 3030" ist der Titel des aktuellen Films, veranschlagte Dauer um die dreißig Minuten. Eine Zukunftsversion, keine Dystopie, sagt Peter Meining. Die Geschichte handelt von einem Paar, Adam und Eva, das sich zu unserer Zeit in einem Kryonik-Institut einfrieren lässt und eintausend Jahre später wiedererweckt wird.

Was ist, wenn dann die Spielregeln des Lebens, die davon ausgehen, dass Leben anschlussfähig ist, nicht mehr gelten? Von dieser Frage aus nimmt die Handlung ihren Ausgang. Die Welt im Jahr 3030 ist belebt von hybriden, unsterblichen Maschinenwesen. Die Erde, wie wir sie kennen, ist untergegangen.

In einem Labor verhilft eine Gruppe von sechs geschlechtslosen Kindern Adam und Eva ins Leben zurück, doch ist der Kontakt gestört. Die Kinder sind miteinander vernetzt, Adam und Eva können mit ihnen kommunizieren, doch es findet keine Verständigung statt. Schließlich verlassen die Kinder die Erde und lassen Adam und Eva allein zurück.

Ob jetzt alles von vorne beginnt? Eine neue Menschheit in die Welt tritt? Fragen, die offenbleiben sollen.

Trilogie endet mit "EDEN 3030"

Die Meinings, Harriet und Peter.
Die Meinings, Harriet und Peter.  © Eric Münch

"EDEN 3030" ist der Abschluss einer Science-Fiction-Trilogie, welche die Meinings 2018 mit dem Kurzfilm "Falter" begannen. Da schon einmal wurde die Formel Mensch + Maschine = Maschinemensch durchgespielt.

Zwei Jahre später ging es in "Der Kopf der Katze" um eine Mutter, die ihre Tochter auf eine bedrohliche Zukunft vorbereitet. Jeder der Filme sei eigenständig, sie zu einer Trilogie zusammenzufassen nicht das ursprüngliche Ziel gewesen, sagt Harriet Meining, es habe sich während der Arbeit so ergeben.

Für die Rollen von Adam und Eva haben die Meinings die Berliner Schauspielerin Llewellyn Reichmann (30, "Deadlines") und den Wiener Schauspieler Samouil Stoyanov (34, Volkstheater Wien) gewonnen. Die Kinderdarsteller wurden deutschlandweit gecastet.

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Wann und wo "Eden 3030" zu sehen sein wird, ist noch nicht sicher. Erst wenn ein Film fertig geschnitten sei und die Postproduktion durchlaufen habe, dürfe man sich bei Kurzfilmfestivals bewerben, erklärt Peter Meining.

Über internationale Festivals, je mehr, desto besser, werden Kurzfilme hauptsächlich in den Markt gebracht. Die Meinings sind wer in der Szene, mit den ersten beiden Filmen zogen sie von Festival zu Festival, allein "Falter" räumte fünfzehn Preise in den USA und Deutschland ab.

Schon jetzt fest verabredet ist eine Aufführung des Films beim Kooperationspartner, dem Dresdner Staatsschauspiel.

Titelfoto: Montage: Eric Münch

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