Einladung zum Durchatmen: "Stadtluft Dresden" Nummer 10 ist da

Dresden - Ein Jubiläum ist es, wenn dieser Tage die Ausgabe Nummer 10 des Bookzins "Stadtluft Dresden" erscheint. Das erneut exquisit gestaltete Heft lädt einmal mehr zum Innehalten ein, will aber auch - wie die Herausgeber im Vorwort verdeutlichen - erfahrbar machen, was mit Dresden "nicht stimmt", was aber stimmig werden könnte.

Schriftstellerin Charlotte Gneuß mit 100 Jahre alter Dresdner Zeitung auf dem Titelbild.  © Amac Garbe

Die Zeitschrift "Stadtluft Dresden" wird seit nunmehr zehn Jahren herausgegeben von Amac Garbe (46), Thomas Walther (65) und Peter Ufer (60). "Das Bookzin zum Durchatmen" steht in gewohnter Manier über dem Titel - was sowohl die Worte Book (für Buch) und Magazin in einem Fantasiebegriff zusammenführt, unter dessen sprachlichem Dach sich die Begriffe Realität und Tagesaktualität einander nicht ausschließen.

Im Gegenteil: Es geht erneut darum, mit namhaften Beiträgern sowohl literarisch wie intellektuell relevante Befindlichkeiten der Stadt zu reflektieren; im Idealfall Vergangenheit und Gegenwart ästhetisch miteinander zu verknüpfen.

In bewährter Mixtur sind auf den Seiten Schriftsteller, Journalisten und Künstler mit ihren Texten versammelt, zusammengehalten durch die intensive Formensprache der Fotografie von Mitherausgeber Amac Garbe, dessen Arbeiten keine Expressivität suchen, aber eine magisch-milde Darstellung der Protagonisten in geschmackvoll-realistischen Stadtansichten Dresdens finden.

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Wie gewohnt ist die Themenpalette bestechend weit. Sinnlich inszeniert ist etwa der "Süßkram" des VEB Elbflorenz, von dem Autorin Nadine Faust im Text "Schokolade für Glück" fundiert erzählt. Dem gegenüber steht ein Gespräch des Mitherausgebers Peter Ufer mit dem Direktor des Militärhistorischen Museums ("Was ist Krieg, Herr Oberst?").

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Im Bookzin "Stadtluft Dresden" gibt es viel zu entdecken

Die Herausgeber Peter Ufer (59), Amac Garbe (46) und Thomas Walther (65, v.l.) vor dem neu aufgestellten Denkmal der Trümmerfrau vorm Rathaus.  © Amac Garbe

Hellsichtig der Beitrag "Dresden 1925" von Charlotte Gneuß, die darin fragt, was vor 100 Jahren geschehen ist und was sich wiederholen kann - kongenial eingefasst im Titelbild, auf dem die Schriftstellerin vor Dresdner Kulisse eine exakt 100 Jahre alte Dresdner Zeitung liest.

Es finden sich Texte vom musikalischen Direktor des Festspielhauses Hellerau Moritz Lobeck ("Hügel mit Graben") oder des verstorbenen Dichters Thomas Rosenlöcher ("Die Hummer-Champagner-Schaum-Suppe"), sowie exklusive Beiträge von Schriftstellern wie Durs Grünbein, Marcel Beyer, Jaroslav Rudiš oder des preisgekrönten Leipziger Autors Clemens Meyer, der in "Werkstätten überall" von seiner Großmutter erzählt, Trümmerfrau in Dresdens Nachkriegszeit.

Passend dazu zeigen sich die Herausgeber am Denkmal "Trümmerfrau", das nach Restaurierungszeit wieder am Rathaus zu sehen ist - einem "Mahnmal als Symbol gegen Krieg und Zerstörung".

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Zu entdecken gibt es noch viel mehr in diesem Bookzin, im Handel für 14,95 Euro erhältlich.

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