Erfolgreiche Krimi-Reihe aus Dresden bekommt Fortsetzung!

Dresden - Wir wissen viel über Max Heller, aber nicht genug. Sagt der, der ihn erfunden hat, der Dresdner Krimiautor Frank Goldammer (48). Heller, erst Kriminalinspektor, dann Oberkommissar und schließlich Hauptmann, ist der Held seiner siebenteiligen Buchreihe, die nun fortgesetzt wird. Am heutigen Mittwoch erscheint der neue Band, "In Zeiten des Verbrechens".

Zum Foto bat uns Frank Goldammer (48) nach Oberpoyritz. Dort ist im neuen Buch Max Hellers Großvater Gustav zu Hause.
Zum Foto bat uns Frank Goldammer (48) nach Oberpoyritz. Dort ist im neuen Buch Max Hellers Großvater Gustav zu Hause.  © Norbert Neumann

Spricht man von Fortsetzung, ist das doppeldeutig. Von außen betrachtet, erscheint im Sinne des Eins-nach-dem-anderen einfach ein neues Buch im Kosmos eines Helden.

Von innen, das heißt aus der Geschichte, die erzählt wird, herausgesehen, setzt dieser Folgeband einen Anfang für die gesamte Saga. In der Filmbranche spricht man von einem Prequel, wenn die Fortsetzung die Vorgeschichte eines berichteten Geschehens erzählt.

Die sieben Heller-Bände, die zwischen 2016 und 2021 erschienen, spielen in den Jahren zwischen 1944 und 1961, erzählen von detaillierter Polizeiarbeit während des Zweiten Weltkriegs in seiner finalen Phase, der Zwischenkriegszeit und der DDR bis zum Mauerbau.

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Am Ende gehen der desillusionierte Heller und seine Ehefrau Karin in den Westen, wo Erwin, einer der Söhne, sie erwartet.

Durchbruch mit "Der Angstmann"

Das neue Buch "In Zeiten des Verbrechens" spielt vor den Geschehnissen des erfolgreichen ersten Bandes.
Das neue Buch "In Zeiten des Verbrechens" spielt vor den Geschehnissen des erfolgreichen ersten Bandes.  © dtv

Hellers Geschichte sei nicht auserzählt, so Goldammer zu TAG24. "Der Angstmann", das war der erste Roman der Reihe.

"Heller war bei Einsetzen der Handlung Mitte vierzig. Er hat da schon ein halbes Polizistenleben hinter sich", erklärt der Autor. Was vorher war, darum geht es ihm.

Das neue Buch spielt in den Jahren 1917 bis 1924. Heller kehrt als junger Mann aus dem Ersten Weltkrieg heim, traumatisiert von den Erlebnissen im Feld. Unter den Fittichen seines Großvaters, des Kriminalrats a.D. Gustav Heller, zieht es ihn zur Polizei. Und er verliebt sich in Karin.

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Mit dem "Angstmann" spätestens war aus dem schreibenden Handwerker Frank Goldammer ein Schriftsteller geworden. Max Heller machte seinen Erfinder im deutschen Sprachraum bekannt.

Von der Kritik bestaunt, wurde die Reihe in ihrem Ineinandergreifen von Kriminalhandlung und Zeitgeschichte zu einer der erfolgreichsten ihrer Art auf dem Buchmarkt.

Krimi-Geschichten aus Dresden!

Mit "Der Angstmann" erzielte Autor Frank Goldammer seinen Durchbruch.
Mit "Der Angstmann" erzielte Autor Frank Goldammer seinen Durchbruch.  © Norbert Neumann

Mittlerweile hat der Autor zwei weitere Reihen am Wickel, um den "Kriminaldauerdienst: Team Ost-West" und den Ermittler Felix Bruch.

Alle seine Kriminalgeschichten lässt er in Dresden spielen.

Den Plan einer weiteren Heller-Reihe verfolge er schon länger, so Goldammer, doch müsse er fortwährend Überzeugungsarbeit beim Verlag leisten.

Ob der nun begonnene zweite Heller-Strang zu einer Reihe wachsen wird, bleibe vorerst offen. Ginge es nach ihm, würde er sofort weitermachen, so viel gäbe es noch zu erzählen.

Zwischen 1924, wo "In Zeiten des Verbrechens" ende, und 1944, wo "Der Angstmann" beginne, liegen zwanzig Lebensjahre Hellers, die er literarisch gestalten wolle.

Entscheiden wird der Verlag. Viel wird davon abhängen, ob der neue, junge Heller beim Lesepublikum so gut ankommt wie der bekannte, alte.

Titelfoto: Bildmontage: dtv, Norbert Neumann

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