Hier fühlen sich Dresdner und Promis wie zu Hause: 60 Jahre Leubnitzer Höhe
Dresden - Unzählige Dresdner Familien haben hier Geburtstage, Silberhochzeit oder Jugendweihe gefeiert. Jetzt hat Wirt Rainer Blode (69) selbst Grund zum Anstoßen: Sein Lokal "Leubnitzer Höhe" ist seit 60 Jahren in Familienhand.

"Am 1. Juli 1961 hat mein Vater Walter das Lokal gekauft, das auf eine über hundertjährige Geschichte zurückblickt", erzählt Blode. "Er hat es bis 1972 geführt. Leider ist er sehr zeitig, schon mit 54 Jahren, verstorben. Ich habe das Lokal 1982 mit meiner Frau Margitta von meiner Mutter übernommen."
Zu DDR-Zeiten wurde das privat geführte Lokal nicht gerade mit köstlichen Zutaten überhäuft - "Beschaffungsakrobatik" hieß das Zauberwort der Familie Blode.
Nicht nur Stammgäste, Rommé-Runden, Kegelbrüder und Damenkränzchen dankten es - auch Promis schätz(t)en im tiptop gepflegten Lokal (200 Innenplätze, 50 außen) die gutbürgerliche Küche mit Riesenkrautwickel, Lammkeule und Sauerbraten.
Berlins ehemaliger Regierender Bürgermeister Eberhard Diepgen (79) kehrte hier schon ein wie auch Ex-Bundesverteidigungsminister Volker Rühe (78) und zahlreiche Dynamo-Kicker. In der Silvesternacht 2015 hatte Stimmungskanone Achim Mentzel (†2016) in der "Leubnitzer Höhe" einen seiner drei letzten Auftritte - vier Tage später verstarb er an einem unerkannten Herzfehler.
Wer wird die "Leubnitzer Höhe" in Zukunft übernehmen?




Der Umgang mit der Prominenz bringt Blode nicht aus der Ruhe - "von der Wende bis zum Jahr 2005 habe ich auch die Gastronomie auf der Galopprennbahn Seidnitz bewirtschaftet", verrät der Wirt. Da tummelten sich die Stars und Sternchen.
Wer mal seine "Leubnitzer Höhe" übernimmt, ist ungewiss. Bode: "Meine Tochter wird es nicht sein. Aber noch bin ich ja für meine Gäste da. Alles andere werde ich sehen."
Titelfoto: Eric Münch