Landhaus Schöneichen am Loschwitzer Elbhang: Architektenpaar lässt Neugierige in den Garten

Dresden - Während Passanten dem Landhaus auf der Sonnenseite an anderen Tagen nur einen Blick von außen widmen können, heißen die Bewohner am Sonntag Gäste in ihrem Garten willkommen. Zum Tag des offenen Denkmals.

Im "Landhaus Schöneichen" selbst befindet sich ein Gemälde von 1872 und zeigt den Blick auf den Loschwitzer Elbhang.
Im "Landhaus Schöneichen" selbst befindet sich ein Gemälde von 1872 und zeigt den Blick auf den Loschwitzer Elbhang.  © Ove Landgraf

Gebaut wurde das denkmalgeschützte Landhaus Schöneichen am Loschwitzer Elbhang auf einem ehemaligen Weinberg 1868. Damals noch die "Villa Elisa", ist es seit 1958 in Familienbesitz.

"Meine Großeltern kauften es damals. Ich bin hier also groß geworden und nun dürfen wir hier alt werden", schmunzelt Markus Woschni (59).

Besucher dürfen sich auf den frisch restaurierten Pavillon sowie den denkmalgeschützten Garten (4000 Quadratmeter) freuen: "Der Pavillon ist von 1900, aus der Gründerzeit, und der Garten war früher ein Park", verrät Ulrike Woschni (57).

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Versteckt hinter einem Meer aus Dahlien liegt der Pavillon in der Mitte des Gartens. "Rein kommt man über eine Treppe, die aus sächsischem Sandstein besteht", erklärt der Hausherr.

Im Inneren kann man sich, dank der neuen bunt eingefassten Fenster, an Sonnentagen auf ein buntes Lichtermeer freuen.

Die Architekten Ulrike (57) und Markus (59) Woschni freuen sich schon, Denkmalinteressierten ihren Garten zu zeigen.
Die Architekten Ulrike (57) und Markus (59) Woschni freuen sich schon, Denkmalinteressierten ihren Garten zu zeigen.  © Ove Landgraf
Das Architektenpaar wird möglicherweise auch Bauberatungen im frisch restaurierten Pavillon geben.
Das Architektenpaar wird möglicherweise auch Bauberatungen im frisch restaurierten Pavillon geben.  © Ove Landgraf

Markus Woschni: Wir lassen vieles einfach wachsen

Die Restaurierung des Pavillons aus dem 1900 hat insgesamt etwa drei Jahre in Anspruch genommen.
Die Restaurierung des Pavillons aus dem 1900 hat insgesamt etwa drei Jahre in Anspruch genommen.  © Ove Landgraf

Mussten die Fenster sowie die Spitze des Zinndachs innerhalb der vergangenen drei Jahre zunächst hergerichtet werden, wurde bei der Restaurierung mit viel Liebe zum Detail auf Originalgetreue geachtet: "Um die Ziersachen am Pavillon hat sich die Drechslerei Bernd Hoxhold gekümmert."

Insbesondere die Feinheit der Holzarbeiten sei heute, so das Architektenpaar, nicht mehr üblich: "Die Filigranität der Holzarbeiten und die bunten Fenstergläser – sowas gibt es heutzutage einfach nicht mehr."

Doch auch ringsum erinnert vieles an "Der geheime Garten": "Wir lassen vieles einfach wachsen und achten darauf, es bienenfreundlich zu halten", erklärt Markus Woschni.

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Geschichtlich hat das Anwesen auch einiges auf dem Buckel, weiß die Hausherrin: "Damals war es das Sommerhaus des Dresdner Steinbruchbesitzers Hitzig." Namhafte Dresdner Architekten wie Schilling und Graebner sollen im Laufe der Jahre ihre Spuren hinterlassen haben.

Einen Blick hinter die Mauern der Villa können Interessierte am Sonntag zwischen 14 und 18 Uhr werfen. Übrigens: Stadtweit werden mehr als 70 Denkmäler geöffnet. Infos: dresden.de/denkmaltag.

Titelfoto: Bildmontage: Ove Landgraf (2)

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