Im Zentrum des Lebens war die Frau: Keine Verpflichtungen! Steinzeit-Sex war besser

Dresden - Von wegen Schnee von gestern! Sex und Geschlechtlichkeit sind seit Anbeginn der Menschheit ein existenzielles Thema. Bereits in der Steinzeit wurden Tabus gebrochen. Die Moderne geht wiederum ein paar Schritte zurück.

Die beiden Damen leiten gemeinsam den Verein FrauenBildungsHaus Dresden.
Die beiden Damen leiten gemeinsam den Verein FrauenBildungsHaus Dresden.  © Christian Juppe

Die Steinzeit begann vor 2,6 Millionen Jahren und endete vor gut 4000 Jahren - eine lange Zeit für sexuelle Entwicklungen also.

Und das wurde ganz offen und egalitär gehandhabt. Zumindest sind bei Figuren aus dieser Zeit die Geschlechtsmerkmale überdimensional gestaltet. Aber nicht nur Sexualität war ein zentrales Thema. Im Zentrum des Lebens stand die Frau.

"Viele Frauen sehen heutzutage Sexualität eher als Pflichterfüllung. Das Verständnis von Sex war damals natureingebundener und freier.

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Heute fragt man sich: 'Wie muss ich da aussehen, wie muss ich sein, wie muss ich mich da verhalten?'", so Barbara Feichtinger (62). Gemeinsam mit Kosima Kraft (53) leitet sie den Verein FrauenBildungsHaus Dresden.

"Wir Frauen unterliegen einem historischen Missbrauch. Weil es in der Steinzeit viele Tausend Jahre von friedlichem Miteinander und sexueller Freiheit zwischen Männern und Frauen gab. Es gab keine Verpflichtungen wie Monogamie. Es gab keine Verstrickung von Körper, Sexualität und Eigentum", so Kosima Kraft.

Anlässlich der 1. Langen Nacht der Frauen, die am Freitagabend startete, wurde in ganz Dresden ein buntes Programm verschiedener Veranstaltungen angeboten, sich mit dem Schaffen und den Leistungen von Frauen sowie deren Problemen auseinandersetzten - darunter auch im FrauenBildungsHaus.

Barbara Feichtinger (62, l.) und Kosima Kraft (53) lassen Energien in ihrem hauseigenen Labyrinth, welches den Lebensweg symbolisiert, fließen.
Barbara Feichtinger (62, l.) und Kosima Kraft (53) lassen Energien in ihrem hauseigenen Labyrinth, welches den Lebensweg symbolisiert, fließen.  © Christian Juppe
Das Buch "Geschichte matriarchaler Gesellschaften und Entstehung des Patriarchats" von Heide Göttner-Abendroth bildet eine wichtige Grundlage für die Workshops im Verein.
Das Buch "Geschichte matriarchaler Gesellschaften und Entstehung des Patriarchats" von Heide Göttner-Abendroth bildet eine wichtige Grundlage für die Workshops im Verein.  © Christian Juppe

Am Samstag ab 16 Uhr laden die Veranstalter zum "Abschlusspicknick" mit kulturellen Darbietungen in den Galvanohof der Kreativen Werkstatt ein.

Titelfoto: Christian Juppe

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