Jury hat entschieden! Kunstpreis der Stadt Dresden geht an IHN

Dresden - Eine naheliegende Wahl, welche die Jury der Stadt da getroffen hat: Der Kunstpreis der Stadt Dresden geht dieses Jahr an den Schauspieler und Musiker Christian Friedel (44). Ausgewählt wurde aus 37 Einreichungen.

Christian Friedel (44) am Freitag während der Pressekonferenz zur Preisverleihung.
Christian Friedel (44) am Freitag während der Pressekonferenz zur Preisverleihung.  © Sebastian Kahnert/dpa

Der Dresdner Kunstpreis wird seiner Selbstbeschreibung nach verliehen für "nachhaltig wirkende, herausragende Einzelleistungen oder herausragende kontinuierliche künstlerische Leistungen." Hinsichtlich der Arbeit von Christian Friedel ließe sich das "oder" ohne Weiteres durch ein "und" ersetzen, er erfüllt beide Anforderungen.

Friedel ist Theaterstar, Filmstar, Fernsehstar und Popstar, wobei das Musikalische mit dem Theatralischen eng in Verbindung ist. Friedels Band "Woods of Birnam" ist nach einem Motiv aus Shakespeares "Macbeth" benannt und wirkt zum großen Teil ihrer Aktivitäten als Theaterband.

Zuletzt geschah das am Freitagabend, als Nächstes geschieht es am heutigen Samstagabend - im Dresdner Schauspielhaus in "Macbeth", was sonst, inszeniert von Friedel. Ach ja, Regisseur ist er auch noch.

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1979 geboren in Magdeburg, ausgebildet in München, kam Friedel 2009 mit dem Intendanten Wilfried Schulz ans Staatsschauspiel, wo er sich schnell einen Namen machte, der bundesweit ausstrahlte. Roger Vontobels Inszenierung von Schillers "Don Carlos", mit ihm in der Titelrolle, erhielt eine Einladung zum Berliner Theatertreffen.

Christian Friedel engagiert sich in verschiedenen Medien

Der Schauspieler als Fotograf Reinhold Gräf (Christian Friedel) in "Babylon Berlin", dritte Staffel.
Der Schauspieler als Fotograf Reinhold Gräf (Christian Friedel) in "Babylon Berlin", dritte Staffel.  © Frédéric Batier

Parallel dazu entwickelte sich eine Kino- und TV-Karriere, durch hochkarätige Werke wie "Das weiße Band" von Michael Haneke (2009) oder "Elser" von Oliver Hirschbiegel (2015).

Seit 2013 arbeitet er freischaffend, um Theater, Film und Fernsehen unter einen Hut bringen zu können. So kann es passieren, dass Friedel abends auf der Bühne steht, während im Fernsehen ein Film mit ihm läuft.

Ein wichtiger Charakter ist er, zum Beispiel, in der spektakulären TV-Serie "Babylon Berlin", wo er einen Fotografen spielt, der auch schon mal in Travestie singt.

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Friedel tanzt künstlerisch auf vielen Hochzeiten. Was das Theater anbetrifft, agiert er hauptsächlich in Dresden und Düsseldorf.

Er sei "nicht nur ein herausragender Schauspieler, sondern ein Künstler, der die Grenzen der Kunst sprengt und neue Horizonte erkundet.

Die Strahlkraft seines Wirkens reicht weit in die Gesellschaft und erreicht besonders die junge Generation.

Durch sein Engagement in verschiedenen Medien, von Bühne über Leinwand und Bildschirm bis Musik, spricht er junge Menschen an und setzt ein inspirierendes Zeichen in der Welt der Kunst", heißt es in der Begründung der Kunstpreis-Jury.

Kunstpreis der Stadt Dresden wird jährlich vergeben

Friedel als "Macbeth" in eigener Inszenierung am Dresdner Staatsschauspiel.
Friedel als "Macbeth" in eigener Inszenierung am Dresdner Staatsschauspiel.  © Sebastian Hoppe

Friedel seinerseits fühlt sich durch den Kunstpreis "außerordentlich geehrt".

Er bedanke sich von Herzen für diese Wahrnehmung und Wertschätzung, formuliert er: "Mein Wunsch, Künstler zu werden, war ein ganz natürlicher Impuls in meiner Kindheit."

In den heutigen Zeiten, wo es dringend den Dialog in der Gesellschaft brauche, sei die Kunst ein wichtiger Vermittler und brauche eine größere Aufmerksamkeit.

Er freue sich, dass es vor allem in Dresden dafür offene Augen und Ohren gibt: "Und es ermutigt meine Band und mich, auch in Zukunft aus dieser kulturellen Stadt heraus Kunst zu erarbeiten, die die Menschen berührt, inspiriert oder einfach gut unterhält." Kunst sei vielleicht die wichtigste Form von Bildung in einer Gesellschaft, so Friedel.

Der Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden wird jährlich vergeben und ist mit 7000 Euro dotiert.

Ins Spektrum gehören außerdem zwei Förderpreise, dotiert mit jeweils 5000 Euro. Diesjährige Förderpreisträger sind die Künstlerin Ina Weise und der Verein "Literatur Jetzt!".

Titelfoto: Sebastian Kahnert/dpa

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