Mit Spiegel, Pinseln und Make-up: Mia macht die Stars der Volksoper erst schön
Dresden - Was wäre ein Clown ohne Schminke? Kein Clown. Erst recht nicht in der Inszenierung "Böser Clown" der Serkowitzer Volksoper.

Hinter den Kulissen des Musiktheaterprojekts sorgt eine junge Frau dafür, dass der Rollencharakter jedes Sängers wirkungsvoll unterstrichen wird: Krankenschwester Mia Kersten (23).
Im Backstage-Zelt am alten Zirkuswagens in der Sommerwirtschaft "Saloppe" vertauscht Mia Pulsmesser und Fieberthermometer mit Spiegel, Pinseln und Make-up.
"Ich hatte zwar sechs Jahre Klavierunterricht, habe neun Jahre getanzt. Meine Eltern sind Musiker, mein Bruder Schauspieler. Trotzdem habe ich mich zeitig gegen eine Künstlerkarriere entschieden. Nach einem Praktikum im Krankenhaus stand für mich in der achten Klasse fest: Ich werde Krankenschwester."
Der Schichtdienst ermöglicht ihr den Einsatz hinter der Bühne.
"Als Teenager habe ich die ersten Inszenierungen der Serkowitzer Volksoper erlebt", erzählt Mia.

Kein Wunder: Ihr Vater, Prof. Milko Kersten (58), ist das musikalische Oberhaupt der einzigartigen Open-Air-Oper.
Mia wollte mehr

"Zuerst habe ich beim Einlass geholfen. Aber das hat mir schnell nicht mehr gereicht." Regieassistenz und Maske folgten.
Mia hat längst Routine: Zehn Minuten braucht sie, dann ist Altistin Julia Böhme (40) der "Böse Clown". In einer guten Stunde ist das ganze Ensemble geschminkt.
"Die Arbeit fürs Musiktheater ist ein toller Ausgleich und gibt mir Kraft für meinen Job im St. Joseph Stift", sagt Mia.
Ende Juni ging Mias erster Podcast "Schlauartig" an den Start. "Darin geht es auch darum, dass man Kultur nicht immer gut finden oder verstehen muss."

Dass die Serkowitzer Volksoper ihren Applaus verdient, kann bestätigen, wer sie erlebt.
Infos/Tickets (noch sieben Vorstellungen bis 28. August) gibt's unter: www.serkowitzer-volksoper.de
Titelfoto: Fotomontage: Eric Münch//PR/Robert Jentzsch