Mord, Intrige und Größenwahn: Frank Goldammer beendet seine "Bruch"-Reihe

Dresden - Vier Bücher in drei Jahren, nicht dass diese Beschreibung die Arbeit des Dresdner Bestseller-Autors Frank Goldammer (50) im Ganzen angemessen beschriebe, aber für die Buchreihe um seinen Kommissar Felix Bruch trifft sie zu.

Frank Goldammer (50) mit seinem neuen Buch in den Händen - vormittags im Sitzmobiliar des Palais Sommers auf dem Dresdner Neumarkt.
Frank Goldammer (50) mit seinem neuen Buch in den Händen - vormittags im Sitzmobiliar des Palais Sommers auf dem Dresdner Neumarkt.  © Steffen Füssel

Frank Goldammer gehört zu den erfolgreichsten Kriminalautoren im deutschen Sprachraum. "Der Angstmann", Auftakt zur siebenteiligen Reihe um den Dresdner Ermittler Max Heller, brachte ihm 2016 den Durchbruch.

Die Heller-Reihe spielt in den letzten Jahren des Krieges, in der Nachkriegszeit, in der DDR. Üble Fälle in historisch gefährlicher Zeit hat Goldammer dafür erdacht, doch wird all das an Düsternis übertroffen von der "Bruch"-Reihe, deren vierter und letzter Band am kommenden Dienstag, den 15. Juli 2025, erscheint (Wunderlich, 18 Euro).

Die Titel der Bände sprechen eine beklemmende Sprache: "Ein dunkler Ort", "In eisigen Nächten", "Durch finstere Zeiten" und nun folgend "Am Abgrund".

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Felix Bruch ist ein wortkarger, psychisch schwer geschädigter Ermittler. Die Ursache seiner seelischen Deformation zu ergründen, hat sich seine aus Hamburg zugewanderte Kollegin Nicole Schauer zur Aufgabe gemacht, die selbst nicht eben ein Schoßkind des Glücks ist.

Im letzten "Bruch"-Band von Frank Goldammer kommt alles zusammen

Der neue Roman, 368 Seiten stark.
Der neue Roman, 368 Seiten stark.  © PR

Der letzte Band nun führt alle Fäden zusammen, klärt alles auf, indem er Bruchs grausame, traumatische Kindheit seziert, die allzu sehr noch Gegenwart ist.

Es ist eine wahrhaft hoffnungsarme Welt aus Mord, Intrige und Größenwahn, in die uns Goldammer unwiderstehlich hineinzieht, sympathische Charaktere weitgehend Fehlanzeige. Mehr sei nicht verraten, nur noch so viel: Es ist ungeheuer spannend.

Die "Bruch"-Reihe erscheint bei Wunderlich, einer Sparte des Rowohlt-Verlags. Ursprünglich habe er mehr als vier Bände im Sinn gehabt, sagt Goldammer, doch einigte er sich mit dem Verlag auf die Reduktion zugunsten eines weiteren Buchprojekts, das kommendes Jahr Gestalt annehmen und unmittelbar bei Rowohlt erscheinen soll.

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Anders als sonst, da er selbst dem Verlag mit Vorschlägen komme, sei diesmal der Verlag mit der Buchidee auf ihn zugegangen, erläutert er. Konkretes sagen dürfe er noch nicht.

Frank Goldammer ist ein Schnell- und Vielschreiber. Von der Idee zum Exposé zum fertigen Manuskript kann es flott gehen. "Im Extremfall schaffe ich ein Manuskript in drei Wochen", sagt er. In der Regel aber tritt der Extremfall nicht ein, bleibt ihm mehr Zeit.

Vier Projekte bei Goldammer in Arbeit

Bevor in das Schreiben fesselte, war Goldammer Malermeister. (Archivfoto)
Bevor in das Schreiben fesselte, war Goldammer Malermeister. (Archivfoto)  © Holm Helis

Zwei Bücher im Jahr veröffentlichte er zuletzt, er würde auch vier schaffen, gibt er an, doch bremsen die Verlage. Zu viel Goldammer verträgt der Buchmarkt wohl auch nicht.

Gleichwohl seien es vier Projekte, an denen er zurzeit arbeite, sagt er. Neben dem noch geheimen Rowohlt-Projekt gibt es ein gleichfalls noch geheimzuhaltenes Projekt für den Deutschen Taschenbuchverlag, kurz: dtv, wo seine "Max Heller"-Reihe erschien und nun außerdem Band drei der Reihe um den königlich-sächsischen Kriminalrat Gustav Heller, den Großvater Max Hellers, in den Startlöchern steht.

Mit dem vierten Projekt erschließt Goldammer sich ein neues Medium: Für Audible entwickle er ein Kriminal-Hörspiel, sagt er.

Lässt er nicht nach, werden wir in den kommenden Jahren viele weitere Bücher von Frank Goldammer zu lesen bekommen.

"Wenn ich mal gerade nichts zum Schreiben habe, denke ich mir Geschichten aus", beschreibt er sein Schriftstellerleben. Damit er wieder was zum Schreiben hat.

Titelfoto: Bildmontage: Steffen Füssel//PR

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