Neues Album von Geiger Daniel Hope: So oft tritt er in Dresden auf!

Dresden - Der Geiger, Ensemble-Leiter und Musikdirektor der Frauenkirche Daniel Hope (50) gehört zu den umtriebigsten Persönlichkeiten in der Welt der klassischen Musik. Diesen Monat veröffentlichte er mit der Überschrift "Dance!" ein neues Album.

Daniel Hope (50) mit seiner Violine in der Unterkirche der Frauenkirche.
Daniel Hope (50) mit seiner Violine in der Unterkirche der Frauenkirche.  © Norbert Neumann

Zwei der oben genannten Funktionen fließen in die Produktion ein, die des Geigers und die des Ensemble-Leiters, denn eingespielt hat Hope das bei der Deutschen Grammophon erschienene Album mit dem Zürcher Kammerorchester, dessen Chef er seit 2016 ist. Hinzu kommt eine Reihe von Solistinnen und Solisten.

Das Ausrufungszeichen im Titel des Albums ist wie eine Aufforderung. Tatsächlich sind viele der Stücke direkt tanzbar.

Kennzeichen des Albums ist eine große Bandbreite, die diverse musikalische Epochen durchstreift. Dabei gelingt Hope die Kombination von Klassikern mit eher ungewöhnlichen Titeln.

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Überhaupt ist die Art der Zusammenstellung der große Trumpf des Albums. Wann hat man schon mal Schubert und Bartók zusammen auf einem Album gehört und dazu noch Henry Purcell, Astor Piazzolla oder Carlos Gardel?

So kommt es auch, dass altbekannte Werke, die man auf einem solchen Album erwarten kann, wie Schostakowitschs Jazz-Waltz II, Saint-Saëns' "Danse macabre" oder Prokofjews "Dance of the Knights", kontrastiert werden mit Werken, die vielen Hörern kaum oder noch gar nicht bekannt sein dürften, wie jene des barocken britischen Komponisten Matthew Locke.

"Dance!": Drei Konzerte in der Frauenkirche!

Das neue Album trägt den Titel "Dance!".
Das neue Album trägt den Titel "Dance!".  © Deutsche Grammophon

Auch der Veroneser Violinist, Cellist und Komponist Evaristo Felice Dall'Abaco und sein Werk dürften nicht jedem bekannt sein. Weitere Beispiele ließen sich aufzählen, die sich wie musikarchäologische Ausgrabungen ausnehmen.

Er habe dieses Projekt seit zwanzig Jahren im Kopf gehabt, sagt Hope in den Produktionsnotizen zum Album. "Erst umspannte es 500 Jahre der Musikgeschichte - mir schien das schon anspruchsvoll genug! Aber dann tauchte ich noch tiefer in das Thema ein, studierte bestimmte Stile und Stücke."

Die "Istampitta" und die "Rotta" aus dem "Lamento di Tristano" habe er dazunehmen wollen, die in einer toskanischen Handschrift mit italienischen Tänzen aus dem 14. Jahrhundert überliefert seien und heute in der British Library in London verwahrt werden. Hope: "Wenn man einmal anfängt, merkt man, es ließe sich immer noch mehr entdecken."

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Eine Konzertreise mit dem neuen Album haben Hope und das Orchester hinter sich, Dresden stand nicht auf dem Tourneeplan. Gleichwohl wird der Geiger dieses Jahr mehrfach in Dresden auftreten, zusammen mit Jan Vogler (60) am Cello und dem Deutschen Symphonie-Orchester im Rahmen der Dresdner Musikfestspiele am 28. Mai, mit dem Zürcher Kammerorchester und einem Mozart-Programm am 13. Juli sowie mit dem Programm Irish Roots am 13. Dezember.

Alle drei Konzerte mit Spielort Frauenkirche - wie es deren Musikdirektor geziemt.

Titelfoto: Bildmontage: Norbert Neumann, Deutsche Grammophon

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