Ostrale zieht Bilanz: Trotz Besucherplus draufgezahlt

Dresden - Die Ostrale Biennale 2025 in der robotron-Kantine ist am 5. Oktober zu Ende gegangen, nun hat das Ausstellungsteam Bilanz gezogen. Die Abrechnung fällt zwiespältig aus. Zu Buche stehen Erfolg beim Publikum und ein Defizit bei den Finanzen.

Die robotron-Kantine ist Veranstaltungsort für zeitgenössische Kunst.
Die robotron-Kantine ist Veranstaltungsort für zeitgenössische Kunst.  © Holm Helis

Rund 32.000 Besucher zählten die Veranstalter.

Trotz budgetbedingter Reduzierung der Öffnungsdauer auf Donnerstag bis Sonntag habe sich die Quote gegenüber der vorherigen Veranstaltung um mehr als zehn Prozent gesteigert, heißt es - 2023 waren 29.000 Besucher gezählt worden. Unter dem Motto "NEVER GREY" waren Werke von mehr als 100 Künstlerinnen und Künstlern aus 30 Ländern zu sehen.

Dem Plus bei den Besucherzahlen entspricht ein Minus im Haushalt in Höhe von 30.000 Euro. Hat zwar die Landeshauptstadt Dresden 180.000 Euro an institutioneller Förderung dazugegeben, seien andere Fördermittelgeber ausgefallen: "Weitere Einschnitte bei den Förderungen würden den Verlust der Ostrale bedeuten", befürchtet Direktorin Andrea Hilger.

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Sie sei dankbar, dass die Kuratorinnen Dr. Veronika Krülle Kotoucova und Drorit Gur Arie mit dem Ausstellungsteam unter künstlerischer Leitung von Antka Hofmann und ihr selbst trotz aller Rückschläge in diesem Jahr eine so beeindruckende und hochqualitative Ausstellung inszenieren konnten.

Hilger: "Wir freuen uns über ein äußerst positives Feedback."

Veranstalter bangen um Finanzierung: Ostrale in der alten robotron-Kantine

"Radiances" heißt diese Rauminstallation des israelischen Künstlers Ran Slavin, einer der Höhepunkte der diesjährigen Ausstellung.
"Radiances" heißt diese Rauminstallation des israelischen Künstlers Ran Slavin, einer der Höhepunkte der diesjährigen Ausstellung.  © picture alliance/dpa

Noch bevor die Ausstellung am 7. Juni ihre Tore öffnete, stand das Projekt mehrfach auf der Kippe.

Grund war vor allem der Zustand des Ausstellungsortes, der robotron-Kantine, und ein zeitraubendes Gezerre um die Finanzierung einer Sanierung. Diese ist inzwischen gesichert und auf die Jahre 2027/28 terminiert. 6,1 Millionen Euro sind dafür veranschlagt.

Der größte Anteil - vier Millionen Euro - stammt aus dem Programm für Bauwerke von nationalem Rang der Bundesregierung, aus dem Dresdner Stadtsäckel werden 600.000 Euro eingestellt.

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Hinzu kommt eine Großspende der früheren Dresdner, nunmehr in den USA lebenden Bankiersfamilie Arnhold.

Kunsthaus Dresden und Ostrale sollen der Konzeption nach anschließend in die robotron-Kantine einziehen. Für ihren nächsten Jahrgang 2027 muss sich die Ausstellung ob der anstehenden Sanierung gleichwohl einen anderen Standort suchen. Man sei diesbezüglich mit Eigentümern mehrerer Objekte in Verhandlung, heißt es.

Titelfoto: Holm Helis

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