Schauspieler Philipp Richter so stolz auf seine Oma, dass er ihr eine ganze Ausstellung widmet
Dresden - Wer kann das schon von sich sagen: Meine Oma war in der ganzen DDR bekannt! Der Dresdner Schauspieler Philipp Richter (41) kann mit Fug und Recht auf seine Großmutter Eva-Maria Richter (†2016) stolz sein. Ihre wundervollen Illustrationen und Zeichnungen zierten Zuckertüten, Märchenbücher, Brettspiele, Schokoladenverpackungen wie auch Modemagazine.

"Als Kind war mir das nicht bewusst. Wie vielseitig künstlerisch meine Oma gearbeitet hat, habe ich erst mit der Vorbereitung der Ausstellung im Wasserschloss Klaffenbach realisiert", gesteht Philipp.
Bis 23. Oktober sind dort unter dem Titel "Virtuosin en Vogue – Eva-Maria Richter" Gebrauchs- und Modegrafik, Verpackungsdesign, Illustrationen, aber auch Gedichte der großartigen Künstlerin zu sehen.
"Ich wusste zum Beispiel nicht, dass Oma auch das Etikett für Lauterbacher Tropfen entworfen hat, das bis heute genutzt wird."
Ob für Malimo oder Esda-Strumpfhosen, Zeitschriften wie "Pramo" oder "Für Dich" – Eva-Maria Richter brachte Farbe und Ästhetik in die oft graue DDR. Auch mit ihren Gedichten.
"Für mich war sie einfach eine wundervolle Frau. Sie liebte den Pariser Chic, nähte sich selbst Kleider. Sie hatte nie ein Handy, aber ein unglaubliches Allgemeinwissen. Geschichte, Politik, Kunst – man konnte mit ihr über alles reden", erinnert sich Philipp.
Nur auf den Großvater, den Maler Enrico Richter, war sie nicht ganz so gut zu sprechen. Der Meisterschüler von Otto Dix verdrückte sich ohne sie und ihre Kinder in den Westen.



Zum Ende der Ausstellung lädt Philipp Richter mit seinem DJ-Duo "Diskofieber" am 22. Oktober zu einer Fashion Party aufs Wasserschloss ein. Dresscode: Mode, die Oma gefallen hätte.
Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe, Kristin Schmidt