Uraufführung im Rahmen der Musikfestspiele: Ein Abend für Sophie Scholl und die "Weiße Rose"

Dresden - Sie ist eine ikonografische Figur des 20. Jahrhunderts: Sophie Scholl, vor 80 Jahren ermordete Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus. Die Dresdner Musikfestspiele widmen ihr ein Programm.

Sophie Scholl an einen Baum gelehnt. Diese Aufnahme der damals 17-Jährigen stammt aus dem Jahr 1938.
Sophie Scholl an einen Baum gelehnt. Diese Aufnahme der damals 17-Jährigen stammt aus dem Jahr 1938.  © picture alliance / KEYSTONE

Die 1921 geborene Scholl bildete mit ihrem Bruder Hans und anderen jungen Leuten das Herz der Widerstandsgruppe "Weiße Rose", die im Februar in München mit Flugblättern gegen das Hitler-Regime agitierte.

Ein Widerstand mit reichem Nachleben, immer wieder inspirierte die Gruppe die Künste, besonders Literatur und Musik. Der Dresdner Komponist Udo Zimmermann schrieb Ende der 60er-Jahre die Oper "Weiße Rose".

"The White Rose Trilogy" ist der Titel eines dreiteiligen Werks des US-amerikanischen Jazzpianisten und Komponisten David Chesky (66), vor zwei Jahren auf Tonträger ("Songs For A Broken World") erschienen.

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Im Rahmen der Musikfestspiele kommt der Zyklus nun erstmals auf die Bühne - ein Gesamtkunstwerk aus vielgestaltiger Musik, Gesang, Rezitation und einem visuellen Konzept, erarbeitet von der Fotografin und Geigerin Barbara Luisi (59).

Sophie Scholl: Eine Symbolfigur gegen den Rechtsextremismus

Als Mitglieder der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" kämpften die Geschwister Scholl gegen den Nationalsozialismus.
Als Mitglieder der Widerstandsgruppe "Weiße Rose" kämpften die Geschwister Scholl gegen den Nationalsozialismus.  © -/dpa

Eingebettet ist "The White Rose Trilogy" in ein Programm mit Musik von Bach, Schostakowitsch sowie Colin Jacobsen (45) mit Siamak Aghaei (49).

Es spielt das Orchester der Dresdner Sinfoniker unter Leitung von Jacobsen, den Wortanteil übernimmt Schauspielerin Luise Aschenbrenner (28), den Chor gibt das Sächsische Vocalensemble.

Im Mittelpunkt des Zyklus steht Sophie Scholl, eine ebenso idealistische wie klarsichtige junge Frau, 21 Jahre alt, als sie starb, deren zum Mythos gewachsene Person die anderen Widerständler der "Weißen Rose" von je her überstrahlt.

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Aus der Sicht von Markus Rindt (56), Intendant der Dresdner Sinfoniker, und der anderen Künstler ist Scholl eine Symbolfigur auch für den heutigen Widerstand gegen rechtsextreme Gesinnung.

Das Programm "Weiße Rose" ist zu erleben am 2. Juni, 19.30 Uhr, im Festspielhaus Hellerau. Karten für 25 und 40 Euro.

Titelfoto: picture alliance / KEYSTONE

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