Bundesweit einmalig! Dresden bekommt erste Sporthalle aus Carbonbeton

Dresden - In Dresden entsteht das bundesweit erste öffentliche Gebäude mit Carbonbeton. Sogar Bundesbauministerin Klara Geywitz (48, SPD) war am Montag bei der Grundsteinlegung für die Sporthalle der 49. Grundschule im Stadtteil Plauen mit dabei.

Die 49. Grundschule in Plauen bekommt eine neue Turnhalle - gefertigt aus Carbonbeton.
Die 49. Grundschule in Plauen bekommt eine neue Turnhalle - gefertigt aus Carbonbeton.  © Norbert Neumann

"Carbonbeton leistet einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität der Baubranche", sagte Politikerin.

Geywitz platzierte bei ihrem Besuch symbolisch das erste Carbonbeton-Wandelement für den nächsten Bauabschnitt der Sporthalle.

Die Besonderheit des Projekts liegt nach Ministeriumsangaben in der Verwendung von Carbonbeton als Baumaterial in der oberirdischen Tragstruktur der Sporthalle. Das innovative Carbonbeton-Wand-System komme erstmals bei einem öffentlichen Gebäude zum Einsatz.

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"Carbonbeton ist eine von vielen Innovationen der mineralischen Bauweise, mit denen schlankere, CO₂-reduzierte Bauteile und sogar modulares Bauen möglich ist", sagte der Geschäftsführer von solid UNIT, einem Netzwerk für klimaneutrales Bauen mit mineralischen Baustoffen, Thomas Zawalski.

Bundesbauministerin Klara Geywitz (48, SPD) half beim Bau der neuen Carbonbeton-Halle direkt mit.
Bundesbauministerin Klara Geywitz (48, SPD) half beim Bau der neuen Carbonbeton-Halle direkt mit.  © Robert Michael/dpa
Diese Luftaufnahme zeigt die Turnhallen-Baustelle von oben.
Diese Luftaufnahme zeigt die Turnhallen-Baustelle von oben.  © Robert Michael/dpa
Visualisierung der geplanten Einfeld-Sporthalle auf dem Gelände der 49. Grundschule in Plauen.
Visualisierung der geplanten Einfeld-Sporthalle auf dem Gelände der 49. Grundschule in Plauen.  © ISOFORT Architekten

Beteiligte hoffen, dass weitere Gebäude aus Carbonbeton entstehen

Professor Manfred Curbach bei der Einweihung des Carbonbeton-Gebäudes "Cube" auf dem Gelände der TU Dresden vor zwei Jahren.
Professor Manfred Curbach bei der Einweihung des Carbonbeton-Gebäudes "Cube" auf dem Gelände der TU Dresden vor zwei Jahren.  © Holm Helis

Carbonbeton enthält laut Mitteilung eine Bewehrung aus Carbon, Glas oder Basalt. Dazu würden Stäbe und Matten verwendet, die hochtragfähig seien und nicht rosteten. Diese Bauweise sei mit bis zu 80 Prozent weniger Materialverbrauch und einem um mindestens 50 Prozent reduzierten CO₂-Fußabdruck verbunden.

Der Einsatz zementreduzierter Betone oder weitere Optimierungen in der Konstruktion böten künftig zusätzliche Einsparpotentiale. Zudem werde daran gearbeitet, das Carbon aus nachwachsenden Rohstoffen und dem CO₂ der Luft zu gewinnen.

"Jedes Beispiel ist jetzt hoffentlich Ansatz für Andere, wenn sie sehen, dass es funktioniert", sagte Manfred Curbach, einer der führenden Köpfe der Forschung und Professor für Massivbau an der TU Dresden.

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Im September 2022 war auf dem Gelände der Uni mit dem "Cube" das weltweit erste Gebäude aus Carbonbeton eröffnet worden.

Titelfoto: Bildmontage: Fotos/Robert Michael/dpa

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