Doch keine Sanierung wie geplant? Stadträte wollen Kurswechsel bei Königsbrücker Straße
Dresden - Vergangenes Jahr gab die Landesdirektion Sachsen (LDS) grünes Licht für die Ausbaupläne der Königsbrücker Straße. Ab 2026 soll auf einem 1,5 Kilometer langen Abschnitt die Verkehrsfläche deutlich verbreitert werden. Drei Stadträte wollen das Vorhaben jedoch verhindern – und schlagen stattdessen einen Plan B vor.

"Sanieren im Bestand" – so lautet die Zauberformel der Ratspolitiker Martin Schulte-Wissermann (54, Pirat in der PVP-Fraktion), Michael Hauck (63, FDP/FB) und Anja Stephan (49, Linke).
Der Grund: Sie befürchten die Umgestaltung der "Köni" von einem Boulevard zu einer überdimensionierten Autotrasse.
"Der Verkehr ist hier in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen", sagte Schulte-Wissermann.
Der Ausbau ist für 17.500 Autos pro Tag ausgelegt, tatsächlich sind es aber kaum mehr als 11.000 Fahrzeuge, wie Messungen zeigen.



Geplante Umgestaltung würde Fällung von über 100 Bäumen fordern
Durch die Verbreiterung drohen zudem die Fällung von mehr als 100 Bäumen und eine drastische Verschmälerung der Randflächen – Plätze, die heute von Cafés und Restaurants als Außenbereich genutzt werden.
"Das hätte fatale Konsequenzen für das Sozialleben vor Ort", warnt Linken-Politikerin Stephan, die nur wenige Straßen entfernt wohnt. Und dann wären da noch die dreijährige Bauzeit und rund 98 Millionen Euro an Kosten.
Stadtrat Michael Hauck: "Eine Sanierung im Bestand wäre nicht nur schneller, sondern nach unserer Einschätzung fast 60 Millionen Euro günstiger." Die drei Räte wollen ihren Vorschlag nach der Sommerpause den anderen Fraktionen vorstellen.
Titelfoto: Montage: Eric Münch, Thomas Türpe