Altkleider-Container werden zu wilden Müllkippen

Dresden - Etwa 380 Altkleidercontainer gibt es laut Rathaus in der Stadt, verteilt auf zehn sogenannte Gebietslose, die jeweils einem gewerblichen oder gemeinnützigen Betreiber zugeordnet sind. Lokalpolitiker und Anwohner klagen über Müllberge vor Kleidercontainern. Forderungen nach einem Politikwechsel werden laut.

Schuhe und diverse Kleidungsstücke am Standort Eschenstraße (Neustadt): Eigentlich sind für die Säuberung der Container die Betreiber der Gebietslose zuständig.  © Ove Landgraf

Das Deutsche Rote Kreuz ist mit 80 Containern für das Gebiet in Plauen zuständig. DRK-Sprecherin Ulrike Peter (46): "Häufig sind an unseren Standorten riesige Mengen an Müll zu finden – Öllappen, Malervlies oder schlichtweg kaputte, unbrauchbare Kleidung."

Mitunter würden sogar Laster unerlaubt Kleidung an den Containern abladen.

"Von haushaltsüblichen Mengen, wie eigentlich vorgesehen, kann dabei keine Rede sein", sagt Peter, die für solche Fälle auf die Abgabe an Wertstoffhöfen verweist.

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Die Überproduktion und kurze Nutzungsdauer von Kleidung treffen auf einen schrumpfenden Markt. Bundesweit melden immer mehr Textilverwerter und Recyclingfirmen Insolvenz an. Die Verfahren sind aufwendig, die Kosten steigen.

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Ein überlaufender Container am Omsewitzer Ring (Gorbitz).  © Ove Landgraf
Ulrike Peter (46) ist Sprecherin des DRK Dresden.  © Steffen Füssel

Beschwerden laut Dresdner Rathaus überschaubar

Stadtrat Veit Böhm (60, CDU) fordert von der Stadt Veränderungen.  © Thomas Türpe

Lokalpolitiker Veit Böhm (60, CDU), der über schlimme Zustände in Pieschen und Kaditz berichtet, fordert auch von der Stadt Reformen.

Die 2024 vom Rat beschlossene Neuordnung der Altkleidersammlung hält er für "teilweise gescheitert".

Einer seiner Vorschläge: Mit den Mehreinnahmen aus den Gebühren für die Gebietslose sollte die Stadtreinigung beauftragt werden, betroffene Bereiche zu säubern.

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Das Rathaus teilte mit, dass sich durch die Neuordnung die Sauberkeit im Straßenraum "grundsätzlich verbessert" habe. Das Beschwerdeaufkommen sei in der Mehrheit der Gebietslose überschaubar.

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