Krähen attackieren Spaziergänger: Frau kommt mit Kopfverletzung ins Krankenhaus!

Dresden - Es war wie in dem US-amerikanischen Horrorfilm "Die Vögel" (1963) von Alfred Hitchcock: Im Zentrum Dresdens griffen Krähen Menschen an.

Auf der Straße wird nun gewarnt.
Auf der Straße wird nun gewarnt.  © xcitepress/Benedict Bartsch

Die Vögel attackierten am gestrigen Dienstag gegen 7 Uhr gleich mehrere Passanten auf dem Gehweg am Landtag an der Devrientstraße.

Schlimmer noch: Eine Frau (39) erlitt eine Kopfverletzung und musste in einem Krankenhaus behandelt werden. Zeugen sahen, dass die Krähen ihr mehrfach in den Kopf hackten. Offenbar schützten sie aus dem Nest gefallene Junge.

Alarmierte Polizisten sperrten daraufhin den Bereich ab. Warnschilder mit der Aufschrift "Vorsicht attackierende Krähen" warnen jetzt Passanten. "Weitere Attacken sind bei uns nicht bekannt gemacht worden", so Polizeisprecher Lukas Reumund (45).

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Ornithologe Martin Päckert (52) von der Naturhistorischen Sammlung Senckenberg erklärt die Angriffe: "Die Krähen haben gerade Junge, da kann es schon mal sein, dass sie eine Hackattacke starten."

In der Regel greifen sie eher Bussarde und Falken an, die es tatsächlich auf ihren Nachwuchs in den Nestern, hoch in den Bäumen, abgesehen haben. Päckert kartiert seit drei Jahren Krähennester in Dresden. Allein im Großen Garten und in der Neustadt liegt die Revierdichte bei 18 bis 22 Brutpaaren pro Quadratkilometer.

Eine Frau erlitt eine Verletzung durch die Krähen.
Eine Frau erlitt eine Verletzung durch die Krähen.  © xcitepress/Benedict Bartsch

Dresdens Krähenwelt ist übrigens eine besondere: Hier mischen sich Graue Nebelkrähen und Schwarze Rabenkrähen, ein seltenes Phänomen. Ab Mitte März bauen sie ihre Nester, die ersten Vögelchen schlüpfen Anfang Mai und fliegen jetzt langsam erstmals aus.

Titelfoto: xcitepress/Benedict Bartsch

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