Dresden macht Hauptbahnhof dicht: 33.000 Quadratmeter Dachfläche fertig saniert
Dresden - Endlich fertig: Nach mehr als drei Jahren Bauzeit wurde am Montag das neue Dach des Dresdner Hauptbahnhofs feierlich eingeweiht.
Die sanierte Fläche umfasst rund 33.000 Quadratmeter – mehr als das Grundstück des Zwingers. Ingenieure, Techniker und Industriekletterer sorgten dafür, dass die neue Glasfaser-Membran jetzt als winterfest gilt.
Bei der Vorgängerkonstruktion von 2006, entworfen vom britischen Star-Architekten Norman Foster (90), hatten sich in den folgenden Wintern schwere Schäden gezeigt.
Schnee und Eis führten zu Rissen, Undichtigkeiten sowie Defekten an Trichtern und Abflüssen, sodass jährlich aufwendige Reparaturen nötig waren.
Auf Dauer zu teuer, urteilten die Entscheider der Deutschen Bahn als Eigentümerin des Hauptbahnhofs. Ab 2022 ließ das Unternehmen das Dach in drei Abschnitten für insgesamt rund 50 Millionen Euro sanieren.
Arbeiten am Hauptbahnhof schränkten Reisende nur wenig ein
Da diese textile Glasfaser nur bei Temperaturen über zwölf Grad verarbeitet werden kann, wurden die Arbeiten jeweils zwischen März und Oktober durchgeführt. Seit gut zwei Jahren befindet sich zudem ein Taubenhaus auf dem Dach der Empfangshalle.
Sämtliche Arbeiten erfolgten "unter dem rollenden Rad", wodurch Bahnreisende kaum Einschränkungen hatten.
Zur Eröffnung erschienen Vertreter von Bund, Land und Stadt. Sachsens Infrastrukturministerin Regina Kraushaar (61, CDU) erklärte: "Das Problem wurde gelöst und die Kinderkrankheit des ersten Daches beseitigt."
Dresdens OB Dirk Hilbert (54, FDP), der bereits 2006 bei der Dach-Eröffnung dabei war, verwies auf geplante Aufwertungen im Umfeld des Bahnhofs – etwa die Begrünung des Wiener Platzes.
Außerdem forderte er von Berlin mehr Tempo beim Bahnausbau: "Wir brauchen endlich die Elektrifizierung der Bahnstrecke nach Görlitz."
Titelfoto: Holm Helis

