Expertin klärt auf: Ist Dresdens Abwasser trinkbar?
Dresden - Vertrauen ist gut. Kontrolle ist besser und schafft Klarheit - das gilt auch in Bezug auf Dresdens Abwasser, das aus der Kläranlage Kaditz kommt und in die Elbe eingeleitet wird.
Die Landesdirektion Sachsen (LDS) hat als Prüfbehörde dort ein Auge darauf. "Zum Schutz und zum Wohl von Mensch, Natur und Umwelt", sagt LDS-Präsidentin Regina Kraushaar (60).
Die Landesdirektion führt pro Jahr etwa 4500 Probenahmen und 25.000 Abwasseranalysen durch - in Dresden sowie ganz Sachsen.
Sie schaut dabei, dass insgesamt 785 kommunale Kläranlagen und 602 industrielle Abwasseranlagen im Freistaat saubere Arbeit leisten.
Und keine giftigen Substanzen oder Abwasser mit bedenklichen Belastungen (Schwermetalle, Nährstoffe, organische Verbindungen) in Bäche oder Flüsse abgeben.
Ingenieurin Kathleen Fischer über Abwasser: "Keine Trinkwasserqualität"
Zehn Probenahme-Techniker sind für die LDS tagein, tagaus auf Achse. Sie nehmen regelmäßig und unangekündigt literweise Proben.
Noch an Ort und Stelle bestimmen sie dabei erste Parameter wie zum Beispiel Temperatur, ph-Wert, Trübung, Geruch und Leitfähigkeit des Abwassers. Umfangreichere Analysen liefern später externe Labore der LDS.
"Das Abwasser der kommunalen Kläranlagen hat keine Trinkwasserqualität. Man kann es aber unbedenklich zum Gießen im Garten verwenden", erklärt die zuständige Ingenieurin Kathleen Fischer (44) für die Direktion.
Regina Kraushaar ergänzt: "Das Abwasser ist in Sachsen sicher. Eine Herausforderung der Zukunft besteht darin, die Rückstände von Mikroplastik, Kosmetik und Medizin im Abwasser zu minimieren."
Die Dresdner Stadtentwässerung geht da voran. Sie plant die Errichtung einer vierten Reinigungsstufe in den kommenden Jahren.
Titelfoto: Montage: Stefan Häßler (2)