Großer Ärger vor möglicher Schwimmhallen-Schließung
Dresden - Die Schwimmhalle in Klotzsche ist maroder als gedacht, wegen Brandschutzmängeln droht schon im Sommer die Schließung. Das könnte die Neubaupläne um viele (weitere) Jahre zurückwerfen.
Erste Planungen für einen Ersatzneubau der 1935 errichteten Schwimmhalle laufen gemäß Bäderkonzeption seit 2006.
Zwar ist ein möglicher Ersatzstandort an der Königsbrücker Landstraße gefunden, für dessen Reservierung als Bauareal die Stadt jährlich rund 55.000 Euro Erbpacht an den Eigentümer Sachsen-Energie bezahlt.
Doch für den ins Auge gefassten Baustart fehlte 2023 auf der Zielgeraden das Geld (rund 30 Millionen Euro).
Sollte die marode Halle jetzt für 3,8 Millionen Euro saniert werden, damit weitere fünf bis zehn Jahre Betrieb möglich seien - wie von der Verwaltung geplant -, könnte sich das Neubau-Projekt entsprechend weiter verschieben.
"Wir müssen jetzt das eine tun, ohne das andere zu lassen", sagt Sportbürgermeister Jan Donhauser (56, CDU) dazu. Für die Halle bestehe "dringender Handlungsbedarf, insbesondere hinsichtlich der Lüftungsanlage, der Decke des Kellergeschosses sowie des Schwimmbeckens".
Holger Zastrow wettert: "Desaster"
"Wir fordern vom Sportbürgermeister umgehend vollständige Aufklärung über den tatsächlichen Zustand der Schwimmhalle. Schon das gebrochene Versprechen des Neubaus ist ein Desaster", wettert Fraktions-Chef Holger Zastrow (56, Team Zastrow).
"Es wäre der komplette Betrug am Dresdner Norden, wenn jetzt die alte Halle wegen technischer Probleme schließen müsste."
Auch Torsten Schulze (55, Grüne) fordert "ordentliche Informationen, mit denen wir arbeiten können". Dann müsse man schauen, aus welchen städtischen Töpfen man überhaupt noch Geld für die Sanierung zusammenbekommen könnte.
Laut Rathaus wolle man sich um Fördermittel aus dem Bundesprogramm "Sanierung kommunaler Sportstätten" bemühen.
Titelfoto: Montage: IMAGO/C3 Pictures, Steffen Füssel

