Kampf gegen den Leerstand: Kann Dresdens Zentrum so lebendig bleiben?

Dresden - Wie lässt sich in Zeiten der Bestellung per Mausklick der Leerstand im Dresdner Zentrum bekämpfen und der Handel wiederbeleben? Drei Jahre lang bot ein Bundesförderprogramm der Stadt die Möglichkeit, auf diese Fragen passende Antworten zu finden.

Hat mit Leerstand zu kämpfen: die Wilsdruffer Straße in Richtung des Pirnaischen Platzes.  © Thomas Türpe

Seit 2022 wurden im Rahmen des Programms "Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren" (ZIZ) insgesamt 25 Teilprojekte in der Altstadt und der Inneren Neustadt gefördert. Ziel war es, neue Impulse für das Leben und Arbeiten zu gewinnen.

Von den eingesetzten 2,4 Millionen Euro stammten 1,8 Millionen Euro aus Berlin. Doch welche Projekte wurden damit angeschoben?

Die "Kreativ.Raum.Börse" (37.000 Besucher in zwei Jahren) verwandelte für 900.000 Euro leerstehende Ladenflächen in Pop-up-Galerien, Ateliers oder kleine Festivals. Die Philosophie der kreativen Köpfe: Leerstand nicht als Krise, sondern als Chance begreifen.

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Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (48, Linke) lobte die Initiative: "Sie leistet einen wichtigen Beitrag zu der Frage, wie Ladenlokale in Zeiten des Internethandels sinnstiftend besetzt werden können."

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Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (48, Linke).  © Thomas Türpe
Brachte Leben in die Wallstraße: Der Leipziger Second-Hand-Laden "Lisbeth's Erben" war etwa zwei Monate in Dresden.  © Steffen Füssel

Messbare Erfolge auf Prager Straße: Baubürgermeister Kühn will Gesamtstrategie vorlegen

13 neue Info-Stelen (hier an Galeriestraße) sind im Stadtzentrum zu finden.  © Holm Helis

Auch auf dem Striezelmarkt gingen die Verantwortlichen neue Wege und etablierten mit der "Hütte für Newcomer" eine Bühne für Anbieter, die sich vom klassischen Weihnachtsmarkt-Sortiment abheben.

Die Resonanz war positiv: Über zwei Jahre gingen 94 Bewerbungen von 31 Unternehmen ein. Dauerhaft erhalten bleiben zudem 13 neue Info-Stelen (600.000 Euro) für Touristen. Sie verfügen über integrierte Stadtpläne und Wegweiser, können über QR-Code digital abgerufen werden und ersetzen das alte "Fußgängerleitsystem" von 2004.

Die verschiedenen Maßnahmen zeigten laut Verwaltung messbare Wirkung: Zwischen 2023 und 2025 stieg das monatliche Besucheraufkommen im Bereich der nördlichen Prager Straße um fast zwölf Prozent.

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Das Programm brachte damit wichtige Erkenntnisse – nicht nur für den Handel, sondern auch für die Stadtplanung.

Baubürgermeister Stephan Kühn (46, Grüne).  © Thomas Türpe

Baubürgermeister Stephan Kühn (46, Grüne) kündigte an: "Wir werden noch in diesem Herbst eine Vorlage für eine Gesamtstrategie zur Innenstadtentwicklung in die Gremien des Stadtrates einbringen."

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